02.12.2022 ‐ Eventnachbericht

Großartige Stimmen und Geldspenden im Advent

Genau den richtigen Ton für die Vorweihnachtszeit trafen die Wiener Sängerknaben beim Oberbank Adventkonzert zugunsten der Freunde der Caritas im Donau-Forum. Auch die Spendenaufrufe fanden bei Oberbank und Gästen offene Ohren und Geldbörsen.

Foto: Silvia Reitmaier

 

Den Bedürftigen gezielter helfen
Gastgeber Franz Gasselsberger lenkte den Fokus auf das Drittel der Bevölkerung, das sich das tägliche Leben derzeit kaum mehr leisten könne. Allerdings verfehlten „die wahllos verteilten Gutscheine und Einmalzahlungen“ ihr Ziel, weil „sie sofort verpuffen. Sie befeuern die Inflation noch weiter, das Geld fehlt dann für die Unterstützung der Menschen, die es wirklich brauchen.“ Die Oberbank habe übrigens für den gemeinnützigen Verein der Wiener Sängerknaben eine Spendenaktion in der Kronenzeitung initiiert. Der Auftritt an diesem Abend sei also als Danke für diesen Aufruf zu verstehen.  

 

Fonds fördert notwendige Grundausbildungen

Ingrid Trauner von den „Freunden der Caritas“ stellte die entwaffnende Frage, was wohl aus jedem Einzelnen von uns ohne die ihm angemessene Ausbildung geworden wäre. Deshalb habe ihr Verein, hinter dem 140 prominente Persönlichkeiten als begleitende PatInnen stehen, das Hilfsprojekt „ChancenFonds“ ins Leben gerufen. Der Fonds ermögliche benachteiligten Erwachsenen das Nachholen von Ausbildungen oder greife Kindern aus einkommensschwachen Familien unter die Arme. Auch wenn insgesamt schon 3,3 Millionen Euro an Spenden eingegangen seien, benötige das Projekt laufend Aufstockungen.


Veränderung beginnt im Kleinen

Michael Landau, Präsident von Caritas Österreich und Europa, gab zu bedenken, dass aktuell die Krise auch Menschen erfasse, die sich vorher keine Sorgen wie um Heizung oder Essen machen mussten. Er skizzierte, wie sich eine proaktive unterstützende Haltung entwickelt: Es genügen oft schon ein Lächeln, ein genaues Hinsehen, also kleine Gesten, die Hoffnung schenken. Er bedankte sich bei den zahlreichen Freiwilligen, oft auch Unternehmen, die im Verborgenen helfen. Sie wirken wie lebendige Feuerstellen und geben das Gefühl: „Du bist in deiner Not nicht allein.“ Die Organisation der Caritas existiert in Österreich schon 100 bzw. in Oberösterreich 70 Jahre. Der Blick zurück zeige, dass sich vieles in diesem Zeitraum voller Krisen zum Guten gewendet habe — wie die Wohnsituation oder die Ausbildung der Kinder. Überhaupt helfe Bildung, Armut zu vermeiden. Landau appellierte am Ende seines Vortrags nochmals an das Gemeinschaftsgefühl, an die eigene und kollektive Verantwortung, die aus der Krise führen.


Die Magie ätherischer Klänge

Die Erwartungen des Publikums an den Auftritt der Wiener Sängerknaben trafen vollends ein. Die berühmten Chöre sind Teil eines privaten, gemeinnützigen Vereins, der sich nur über Spenden und Sponsoren finanziert. 100 Mitglieder der vier Tourneechöre verzaubern rund um den Globus pro Jahr mit 300 Konzerten eine halbe Million Zuschauer. Mittlerweile zählt die Tradition der Wiener Sängerknaben auch zum immateriellen Weltkulturerbe.


Im Donauforum präsentierte eines der Ensembles mit zarten und doch so kraftvollen Stimmen zum einen gängige Weihnachtsmelodien, die im Auditorium augenblicklich Weihnachtsstimmung auslösten: Besinnlich ließen sie förmlich die Nadeln des Weihnachtsbaumes riechen, knisternde Sternspritzer und strahlende Kindergesichter vor dem geistigen Auge erscheinen. Lieder aus ihrem jüngsten Programm „Together“ wiederum stellten den Zusammenhalt in den Vordergrund – einerseits die Verbundenheit mit den ZuhörerInnen, andererseits die Solidarität über Grenzen hinweg in so schweren Zeiten wie diesen, die wiederum Zuversicht und Kraft spendet. Der Chor selbst ist international besetzt — die 10- bis 14-jährigen Kinder kommen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten.


Nach dem Ende des anhaltenden Beifalls für die meisterhafte musikalische Darbietung setzte der Applaus abermals kräftig ein, als Generaldirektor Franz Gasselsberger den Hilfe-OrganisatorInnen für den „ChancenFonds“ einen Scheck der Oberbank über 62 500 Euro überreichte.


Moderatorin Nina Kraft forderte die Anwesenden abschließend auf, mit eigenen Spenden am Caritas-Stand die Summe noch an diesem Abend weiter zu erhöhen.