12.01.2023 ‐ Eventnachbericht

Starke Worte und Mambo schenkten Zuversicht

Die Oberbank Business Gala bot 1.500 exklusiven Gästen einen Mix aus inspirierenden Vorträgen und vibrierendem Kulturgenuss.

Im Bild v.l.n.r.: Franz Gasselsberger, Peter Altmaier, Elisabeth Fuchs, Fabio Martino, Foto: Eric Krügl

 

Tatsächliche Lage besser als die Stimmung

Gastgeber Franz Gasselsberger blickte zuversichtlich ins neue Jahr – trotz großer Herausforderungen. Vor allem seien in der Krise starke Partner gefragt: „Die Oberbank ist ein derartig starker Partner!  Wir zählen zu den am besten kapitalisierten Banken Europas und mit einem A-Rating zu den Top-Banken Österreichs. Das operative Geschäft ist 2022 hervorragend gelaufen.“


Die großen Hürden 2023 seien Energie, Nachhaltigkeit und die Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Beim Thema Energie gehe es um nicht weniger als die Wettbewerbsfähigkeit Europas, daher sei die EU gefordert, tragfähige Lösungen zu entwickeln.


Die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit gelinge, so der Oberbank-Generaldirektor, nur mit einem echten Wertewandel in den Unternehmen. Den Personalmangel sah Gasselsberger als die zentrale Challenge für Wirtschaft und Gesellschaft:

Wir alle sind gefordert, den Wert der Arbeit neu zu positionieren. Arbeit ist mehr als Karriere und Geld. Arbeit ist auch Selbstverwirklichung, Freude am Erfolg, Einbettung in ein soziales Umfeld und bedeutet einen positiven Beitrag für Unternehmen und Gesellschaft.“

 

Perspektiven von Stadt- und Landesoberhaupt

Im anschließenden Talk unter der Moderation der Journalistin und Autorin Christine Haiden schätzte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger die Aussichten für 2023 als positiv ein, auch wenn wir von internationalen Trends abhängig seien. Er freue sich auf die neue Sportarena und auch über die aktuelle Rekordbeschäftigung. Allerdings gelte es, den anstehenden Verlust von 14 000 Jobs infolge Pensionierungen zu kompensieren — am besten durch Arbeitsmigration. Luger wünschte sich besonders einen nationalen Schulterschluss bei der Entwicklung von grünem Wasserstoff, um möglichst bald klimaneutral zu werden.


Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer hielt es für seine Pflicht als Politiker, die krisenhaften Ereignisse realistisch zu bewerten. Die Belastungen ließen sich zwar mit Hilfe der Regierung bewältigen. Allerdings sei die Haltung jedes Einzelnen notwendig, aus eigener Kraft die Schwierigkeiten meistern zu wollen. Hilfreich sei dabei, sich die erbrachten Leistungen der Oberösterreicher bewusst zu machen und die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen. Der in Gang gesetzte Umbauprozess lasse immer auch Kraft und Dynamik wachsen. Für 2023 hoffe er auf Frieden und dass der gesellschaftliche Zusammenhalt fortbestehen möge.


Gute 16 Jahre geben Hoffnung für zukünftige Aufgaben

Peter Altmaier, deutscher Bundesminister für Wirtschaft und Energie a. D., stellte zu Beginn seiner Festrede klar: Eine schlechte Erwartungshaltung begünstige auch das Eintreten schlimmer Ereignisse. Keiner konnte die Megakrisen der letzten 16 Jahre vorhersehen. Allerdings seien alle „Apokalypsen“ — Finanzkrise, Eurokrise, Flüchtlingskrise, Corona und russischer Angriffskrieg — erstaunlich gut überwunden worden, so dass man durchaus von 16 guten Jahren sprechen könne. Gerade in den letzten 10 Jahren haben wir uns konsolidiert und Reserven aufgebaut. Putin wiederum habe sich verschätzt und bewirkt, dass die europäischen Länder näher zusammengerückt seien. Auch das befürchtete Untergangsszenario punkto Gasversorgung trat nicht ein, weder Privathaushalte noch die Industrie mussten sich einschränken.


Was ganz oben auf der Agenda steht

Altmaier appellierte dennoch an uns alle: Wir müssen als Europäer besser werden, noch mehr Druck ausüben, um das Massensterben in der Ukraine zu beenden. Vor allem warnte er davor, hinter die USA, China, Südkorea oder Japan zurückzufallen. Die USA beziehe beispielsweise günstiges Gas mit Hilfe der Fracking-Technologie, Europa hingegen sei auf Flüssiggas mit weiten Transportwegen, teurer Infrastruktur und Aufbereitung angewiesen. Angesichts drohender Investitionszurückhaltung wegen der hohen Energiepreise müsse die Industrie den politisch Verantwortlichen klarmachen, dass es um Konkurrenzfähigkeit, nein, ums Überleben gehe.


Bei technischen Innovationen verfüge das Land über dem Atlantik über unbegrenzte Budgets, Europa müsse alles daransetzen, um gleichzuziehen.
Für den Bereich Klimaschutz bzw. Nachhaltigkeit habe man, so der ehemalige Minister, über das Ziel hinausgeschossen. Gleichzeitig aus Atom, Kohle und Gas auszusteigen und hauptsächlich auf Wind- und Sonnenenergie zu setzen, ist eine falsche Strategie. Die Transformationsprozesse, die übrigens für alle Sparten gelten, seien nur in Etappen abzuwickeln.

 

Mambo eroberte das Donau-Forum

Das Orchester der Philharmonie Salzburg, Chefdirigentin Elisabeth Fuchs und der brasilianische Starpianist Fabio Martino versprühten im Event-Saal der Oberbank eine Atmosphäre wie beim Karneval in Rio. Ob Mambostücke von Leonard Bernstein oder Arturo Márquez — einmal temporeich, dann wieder nachdenklich-verspielt — stets dominierte eine fröhlich-unbeschwerte Grundstimmung. Fabio Martino surfte mit seinen Händen über die Tasten seines Klaviers und nutzte immer wieder die musikalischen Segel des Orchesters, um Fahrt aufzunehmen. Am Ende hielt es die Orchestermusiker nicht mehr auf den Sitzen und sie bewegten sich in „La-Ola“-Manier auf und nieder.  


Nach dem reichhaltigen Applaus verwöhnte die Oberbank das Publikum mit delikaten Buffets und Getränken.