15.11.2022 ‐ Finanzmarkt aktuell

EUR/USD übersteigt die Parität – Comeback des Euros?

Die Notenbanken haben Fahrt aufgenommen und bekämpfen die Inflationsdynamik. Hier und jenseits des Atlantiks ist mit weiteren Zinserhöhungen zu rechnen. Tatsächlich sind die US-Inflationsdaten für Oktober überraschend stark gesunken (akt. 7,70 % auf Jahresbasis), was den Märkten seither etwas Auftrieb gibt. Dementsprechend kann sich auch der Euro gegenüber dem US-Dollar erholen. Ist das der Beginn einer Kehrwende?

 

Zweifelsohne hat die Risikostimmung an den Märkten in den letzten Wochen und Monaten auch die EUR/USD-Entwicklung deutlich beeinflusst. Der US-Dollar steht grundsätzlich in risikoreichen Zeiten als Fluchtwährung hoch im Kurs. Dieser Zusammenhang konnte vor allem in Erholungsphasen an den Aktienmärkten beobachtet werden. An diesen Tagen konnte sich auch der Euro gegenüber dem US-Dollar meist stabilisieren. Tatsächlich profitiert die Gemeinschaftswährung auch aktuell von einer leicht besseren Stimmung (oder besser gesagt etwas weniger Panik). Es kommt also wieder zu einem Rücklauf aus dem US-Dollar. Das ist sicher nicht der einzige Einflussfaktor, war aber gerade zuletzt ein entscheidender Punkt für die Währungsentwicklung.

 

 

Die Zinserwartungen für 2023 sind in den letzten Tagen mit der rückläufigen US-Inflation im USD wieder etwas gesunken, genauso war das allerdings auch im EUR der Fall. Das ist im Übrigen ein gutes Indiz dafür, dass die doch heftige Bewegung bei EUR/USD tendenziell nicht vom Zinsthema getrieben war. Das bestimmende Thema bleibt die Frage: risk on oder risk off?

 

Ist die Beruhigung an den Märkten jetzt nicht nachhaltig, kann auch wieder mit einem Dollar-Zulauf gerechnet werden. In Anbetracht der noch immer viel zu hohen Inflationsraten, der trüben Wirtschaftsaussichten und der Unsicherheit in der Energieversorgung ist es jetzt wohl noch etwas zu früh, von Entwarnung zu sprechen. Jedenfalls vermutlich so lange, bis die Zinspolitik wieder in die umgekehrte Richtung schwenkt. Dazu ein Gedankenexperiment: Sollte die US-Notenbank in einer Rezession 2023 wieder zum Retourgang in der Zinspolitik gezwungen sein, könnte dies den US-Dollar tatsächlich deutlicher schwächen und EUR/USD nach oben treiben. Aber bis dahin scheint die „Gefahr“ von Euro-Verlusten gegenüber dem US-Dollar noch nicht restlos gebannt.

 

Hierbei handelt es sich um eine Marketingmitteilung.

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