21.04.2022 ‐ Eventnachbericht

Expertisen als Anker in stürmischen Zeiten

Sowohl fachliche Orientierung als auch psychologischen Halt gaben zwei namhafte Manager des Veranstalters beim Oberbank Finanzmarkt-Forum am Mittwoch, den 20. April 2022 im Oberbank Donau-Forum.

Im Bild: Vorstandsdirektor Josef Weißl, Alois Wögerbauer (Geschäftsführer 3 Banken-Generali Investment-GesmbH,), Dominik Hojas (Chefredakteur "Der Börsianer"), Erich Stadlberger (Leiter Private Banking & Asset Management/Oberbank) ; Foto: Eric Krügl

 

Erst im Rückblick richtige Einordnung

Bereits Vorstandsdirektor Josef Weißl schaffte es, mit einem Hinweis auf einen Buchtitel von Hugo Portisch bei vielen Gästen die von den jüngsten Krisen entstandenen Wogen zu glätten: „Aufregend war es immer“ – das Aktuelle ließe sich aber oft historisch zurückliegend gelassener betrachten. Freilich seien die derzeitigen Ereignisse genauso wie jene von 1989 schon jetzt als Umbruch bzw. Zeitenwende zu werten. Auch wenn, so der Gastgeber, die Globalisierung eingedämmt werde, könne sie nicht mehr rückgängig gemacht werden. Trotz der Sorge um Energieverfügbarkeit, Rohstoffverknappung oder Inflationsängsten konnte das globale Angebot stets die Nachfrage erfüllen. Die Turbulenzen rund um Pandemie und Ukrainekrieg entpuppen sich allerdings als Spielverderber, die noch einige Zeit anhalten werde, bis ein neues Gleichgewicht erreicht sei. Was Weißl zuversichtlich stimmt: Die Wirtschaft bewältigte die Coronakrise dank enormer Reaktionsgeschwindigkeit erfolgreich. Auch die Oberbank könne nicht nur auf eine ausgezeichnete Bilanz 2020/2021 verweisen, sondern überhaupt auf eine stabile Entwicklung in den letzten 15 Jahren.

 

Die aktuellen Brennpunkte

Erich Stadlberger, Leiter Private Banking & Asset Management der Oberbank, gab aus globaler Sicht einen Überblick über die derzeitige Lage. Wer sind die Gewinner und Verlierer? Wen belasten die Omikronwelle, die Störungen der Lieferketten, der Ukrainekrieg mehr, wen weniger? Die Energiepreise scheinen durch die Decke zu gehen – allerdings waren sie früher noch höher. In der Zwickmühle zwischen Inflationsbekämpfung und Wirtschaftswachstum befänden sich die Notenbanken. Die Staaten haben neue Fiskalmaßnahmen, die Energiewende und hohe Militärausgaben zu stemmen. Als die weiter vom Epizentrum entfernte Region scheinen die USA von den geopolitischen Verwerfungen weniger betroffen zu sein. Die realistischste Prognose: Der Krieg werde noch Monate andauern, wobei sich die Energieversorgung im Rahmen hält. Die Lebensmittelpreise werden steil ansteigen (z.B. Speiseöle von 20 bis 23,4 Prozent). Die fälligen Zinserhöhungen der Notenbanken lassen auch die Renditen der Euro- und USD-Anleihen deutlich auf 3 bis 4 Prozent steigen.

 

Der Aktienmarkt zeige sich bisher robust. Langfristig haben besonders den US-Börsen vier große Krisen in zwei Jahrzehnten wenig anhaben können. Als Kurstreiber fungierte hier vor allem die High-Tech-Branche. Europa mit seinem anders gearteten Branchenmix hinke doch hinterher. Allerdings seien europäische Aktien auch günstiger zu ordern. Die Exportmaschine Deutschland befände sich zurzeit auf einem Leidensweg. Unterdurchschnittlich performe der chinesische Aktienmarkt wegen staatlicher Eingriffe. Ein Blick ins Oberbank-Vermögensmanagement: USA-Titel bleiben übergewichtet, Rohstoffe spielen nur eine geringe Rolle, Gold findet sich maximal mit 10 Prozent in den Portfolios.

 

Geldanlage nach bewährten Regeln

Alois Wögerbauer, Geschäftsführer der 3 Banken-Generali Investment-GesmbH, betonte die immerwährende Gültigkeit gewisser Anlege-Tugenden: Man könne sich auf die Zukunft vorbereiten, diese nur nicht vorhersagen. Geduld – gut Ding braucht Weile, gerade bei Geldanlagen. Darüber hinaus habe sich Diversifikation, also eine breite Streuung stets ausgezahlt. Und schließlich brauche es Mut und Meinung. Der Oberbank-Experte machte auch darauf aufmerksam, dass der globale Schuldenstand den jetzigen Zinsenanstieg mittelfristig bremsen wird. Sein Statement über die Themen Sachwerte, Österreich und Nachhaltigkeit mündete in der Empfehlung der entsprechenden Fonds seines Instituts.

 

 

Tipps im Talk

In der abschließenden Gesprächsrunde unter der Moderation von Dominik Hojas, Chefredakteur des Magazins „Der Börsianer“ gaben die beiden Finanz-Manager unter anderem zusätzliche Ratschläge. So sei zum Beispiel die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt von Wertpapierkäufen nachrangig, wenn man breit diversifiziere und ein Augenmerk auf die Professionalität der Unternehmensführung lege. Der Aktienanteil sollte im Bereich von 25 bis 50 Prozent liegen. Am Beispiel Nachhaltigkeit zeige sich: Man tue gut daran, die erste Welle abzuwarten, bei der auf Euphorie meist Ernüchterung folge (Stichwort: Wasserstoff-Hysterie) und erst nach erfolgter Bereinigung auf die zweite Welle aufzuspringen.

 

Hierbei handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Die Angaben in diesem Dokument dienen lediglich der unverbindlichen Information der Kunden und ersetzen keinesfalls die Beratung für den An- und Verkauf von Wertpapieren. Die Kurse gelten per Stichtag und sind freibleibend. Alleinverbindliche Rechtsgrundlage für den Kauf von Investmentfondsanteilen ist der jeweilige Prospekt. Bitte beachten Sie auch die „Wesentliche Anlegerinformation“ (KID). Der veröffentlichte Prospekt sowie das KID in der jeweils aktuellen Fassung stehen für den interessierten Anleger in deutscher Sprache unter www.oberbank.at sowie bei der Oberbank AG, 4020 Linz, Untere Donaulände 28 während der üblichen Geschäftsstunden zur kostenlosen Ausgabe bereit. Veranlagungen in Finanzinstrumente bergen neben Chancen auch Risiken und können mit erheblichen Verlusten verbunden sein. Bitte beachten Sie insbesondere das mit Aktien verbundene Kurs-, Bonitäts-, und Liquiditätsrisiko. Renditen können in Folge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.