EZB bleibt auf Kurs!
Nach dem Zinsentscheid ist vor dem Zinsentscheid! Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 02.02.2023 eine Leitzinserhöhung von 0,5 Prozentpunkten beschlossen. Somit erhöht sich der Leitzins auf 3,00%.
Die EZB stellt - und das ist neu - für März eine weitere Erhöhung von 0,5 Prozentpunkten in Aussicht. Notenbankchefin Christine Lagarde betont die Wichtigkeit dieser Erhöhung, um für den Euroraum mittelfristig eine Preisstabilität bei einer Inflationsrate von 2,00% zu erreichen.
Die heutige Zinsentscheidung wird vom Markt als wenig überraschend angesehen. Umstrittener dahingegen ist die weitere Vorgehensweise hinsichtlich des Endes der Straffung dieser Geldpolitik. Ist die Erhöhung im März die letzte, oder kommen in den darauffolgenden Monaten Mai und Juni weitere Zinserhöhungsschritte?
Während die EZB ihrem Zinserhöhungskurs auch in dieser Sitzung treu geblieben ist, verlangsamte Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am 01.02. die Geschwindigkeit ihrer Zinserhöhungen und hob den Leitzins um lediglich 0,25 Prozentpunkte an. Die neue Spanne für den Leitzins beläuft sich somit auf 4,50% – 4,75%. Ein Ende der Zinserhöhungen sei aber auch in den USA laut Fed-Gouverneur Jerome Powell in naher Zukunft nicht abzusehen.
Rezessionsängste lassen nach
Positiv zu werten ist, dass die allgemeine Angst vor einer Rezession als Folge von möglicherweise zu starken Zinserhöhungen etwas nachlässt. Das doch etwas überraschende Wachstum der Eurozone im vierten Quartal 2022 von 0,10% untermauert dies. Es mehren sich die Prognosen, dass die Eurozone 2023 mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davonkommen könnte und es sogar ein leichtes Wachstum geben wird.
Steigende Zinsen als Game Changer bei der Inflation?
Im Euroraum wird eine deutliche Senkung der Inflation ersichtlich. Diese liegt im Jänner 2023 bei 8,50%. Im Dezember betrug die Teuerungsrate noch 9,20%. In Österreich liegen die ersten Werte für Jänner allerdings bei etwas über 11%. Die Strompreisteuerungen und die Anhebungen im Gaspreis schlugen jetzt bei den Konsumenten durch und erzeugten Druck auf die Teuerung. Generell warnen Ökonomen jedoch vor einer Unterschätzung der Inflationsproblematik.
Sorgen bereitet den Notenbanken ein weiterer Indikator: Die Kerninflation. Sie liegt bei Rekordwerten von 5,20%. Während die Inflation noch im Sommer des vergangenen Jahres zum Großteil durch die steigenden Energiepreise getrieben war, ist derzeit ein steigendes Niveau in praktisch allen Güterklassen wahrzunehmen.
Und genau dieser hohe Wert ist der Anlass für die engagierte Zinspolitik und den Zinserhöhungen seitens der EZB.
Dieser breite Preisanstieg ist den sogenannte Zweitrundeneffekten geschuldet. Darunter versteht man Preiserhöhungen in Reaktion auf gestiegene Kosten, vorwiegend Energiekosten. Die Kerninflation gilt als gutes Signal für mittelfristige Preistrends und steht daher im Fokus der Währungshüter in Bezug auf Zinsentscheidungen.
Quelle: Refinitiv
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