EZB hebt den Leitzins erstmals seit über 10 Jahren an – und die langfristigen Euro-Zinsen sinken?
Seit langer Zeit hat die Europäische Zentralbank wieder einmal den Leitzins angehoben, und zwar um 0,50 Prozentpunkte. Gleichzeitig wurde der Zinssatz für Einlagen bei der Zentralbank (die sog. Einlagenfazilität) von minus 0,50 Prozent auf 0 Prozent erhöht.
Gerade weil die EZB Finanzmarkt-Teilnehmer überwiegend auf einen kleineren Schritt vorbereitet hatte, mag die Reaktion auf den Zins- und Währungsmärkten doch einigermaßen überraschen. In einer ersten Reaktion notierte der Euro gegenüber dem US-Dollar schwächer. Auch sind die langfristen Euro-Zinsen gesunken, so ist z.B. der EUR-Swapsatz auf 10 Jahre wieder unter 2 Prozent gegangen.
Quelle: Bloomberg
Marktteilnehmer legen (derzeit) also klar den Fokus auf ein anderes Thema: Und zwar wurden auch Pläne zum angekündigten Programm bekanntgegeben, um ein spekulatives Auseinanderlaufen der Zins-Aufschläge und somit der Finanzierungskosten südeuropäischer Länder zu verhindern. Die EZB soll im Rahmen des neuen TPI-Programms (Transmission Protection Instrument) gezielt Anleihen kaufen, sofern spekulative Angriffe an den Anleihemärkten die Finanzierungslage der Länder gefährden. Bedeutet im Klartext: Das Programm ermöglicht Anleihenkäufe – ohne Länderschlüssel, ohne Begrenzung.
Wir dürfen gespannt sein, wie sich dies in der Praxis ausgestaltet, zumal die EZB einen gewissen Interpretationsspielraum gelassen hat. Auch sind rechtliche Stolpersteine im Hinblick auf die Umsetzung nicht auszuschließen. Allerdings ist vor allem im Hinblick auf die Regierungskrise in Italien oder auch die zunehmenden Rezessions-Sorgen (Stichwort: Gas-Krise) mit künftigen Anleihenkäufen zu rechnen. Jedenfalls konnten die Ankündigungen die Zinsmärkte und den Euro aktuell kaum stützen.
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