So gestalten Sie Ihren Garten oder Balkon bienenfreundlich

Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, in einer ungemähten Sommerwiese zu liegen: Die Sonne wärmt angenehm das Gesicht, am Himmel ziehen Schäfchenwolken vorüber, das Gras riecht saftig und rundherum summt, brummt und flattert es. Wie wäre es, ohne dieses vertraute Geräusch der Natur?

 

In Österreich leben aktuell rund 690 Bienenarten – von Honigbienen, Wildbiene bis Hummeln. Eines ist ihnen gemeinsam: Sie lieben ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Buffet und eine Landschaft ohne Blüten empfinden Sie als Wüste.

 

Die Bestäubung: Ein wertvoller Zufall?

Eigentlich dreht sich alles nur um die Ernährung des Nachwuchses. Die Bienen fliegen von Blüte zu Blüte, um Nektar und Pollen für die Aufzucht zu sammeln. Dass sie dabei die wichtige Aufgabe der Bestäubung von Blüten übernehmen und so zur natürlichen Vielfalt und zum Pflanzenwachstum beitragen, ist eigentlich ein zufälliger Nebeneffekt – wenn auch ein sehr wertvoller! Denn ohne die natürliche Vielfalt und den Reichtum an Früchten gäbe es viele unserer Nahrungsmittel nicht und eine Vielzahl an Tierarten wäre aus Futtermangel bedroht.

 

Brennpunkt-Thema Bienensterben

Monokulturen, intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und der Trend hin zu aufgeräumten Gärten mit englischem Rasen und farbenfrohen, jedoch nicht bienengerechten Pflanzen zehren stark am Bestand und an den Überlebenschancen der Bienen in Österreich. Viele machen sich nun Gedanken, wie sie einen kleinen, persönlichen Beitrag zur Schaffung von Lebensräumen für Bienen leisten können. Dabei kommt es nicht auf die Größe des Gartens an. Selbst kleine Balkone bieten – richtig gestaltet – für Bienen eine willkommene Abwechslung in der Großstadt.

 

Bienenfreundlicher Garten

 

4 Tipps für einen bienengerechten Garten oder Balkon

 

Tipp #1: Lassen Sie es von Frühjahr bis Herbst blühen

Mit der richtigen Auswahl der Pflanzen finden Bienen das ganze Jahr über Nahrung. Setzen Sie dabei auf heimische, an den Standort angepasste Pflanzen. Sehr beliebt am Bienen-Buffet sind heimische Wildblumen wie Glockenblumengewächse oder Lippenblütler sowie Kräuter wie Lavendel, Oregano und Thymian. Dabei reicht es oft aus, Küchenkräuter einfach auf dem Fensterbrett oder auf dem Balkon anzubauen. So werten Sie nicht nur Ihre Speisen auf, es ist auch eine Leckerei für Bienen.

 

Tipp #2: Setzen Sie auf nektarreiche Blüten und vermeiden Sie gefüllte Blüten

Die Farbenpracht der Blüten ist nicht gleichbedeutend mit Nektarreichtum. Wildformen sind daher meist die bessere Wahl als gezüchtete, spektakuläre Blütenstände. Bedenken Sie auch, dass viele gezüchtete Pflanzen gefüllte Blüten haben. Das bedeutet: Ihre Staubblätter sind zu Schaublätter umgebildet, für Insekten somit nicht zugänglich und sie produzieren in der Regel auch keinen Nektar. Kurz gesagt, sind sie für Bienen vollkommen nutzlos – so etwa die auf Balkonen beliebten Geranien und Petunien.

 

Tipp #3: Lehnen Sie sich zurück – wild und ungemäht ist gut

Lassen Sie in Ihrem Garten ein paar wilde Ecken wuchern und wandeln Sie zumindest einen Bereich Ihres Gartens in eine nicht so häufig gemähte Blumenwiese um. Idealerweise mähen Sie nicht häufiger als sechsmal pro Jahr und nur mit großem Bodenabstand – vielleicht sogar mit der Sense. Und planen Sie ein, morgens, abends oder bei trübem Wetter zu mähen, da zu diesen Zeiten die Bienen nicht fliegen.

 

Tipp #4: Legen Sie einen Kompost an

Wenn wirklich notwendig, überlegen Sie sich als organische Alternative zu herkömmlichen chemischen Düngemitteln, einen guten alten Kompost anzulegen. Und Hände weg von Blumenerde mit Torfanteil – die Torfproduktion zerstört wertvolle Moore und somit den Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen.

 

Bienenarten, die man in den heimischen Gärten antrifft

Rund 690 Bienenarten sind alleine in Österreich an der Bestäubung der Blütenpflanzen beteiligt. Hinzu kommen noch hunderte Schmetterlings-, Fliegen- und Käferarten.

 

  • Honigbiene: Honigbienen sind die einzigen Bienen, die Nektar in großen Mengen sammeln und daraus Honig produzieren. In Österreich leben aktuell rund 372.889 Bienenvölker. Der geschätzte durchschnittliche Honigertrag pro Volk beträgt rund 15 kg.

 

  • Wildbiene: Wildbienen sind meist Einzelgänger. In einem Nest lebt ein einzelnes Weibchen, das je nach Bienenart vier bis 30 Brutzellen baut und die Larven mit Nahrung versorgt. Zu den Wildbienen zählen etwa die Mauerbiene, die Maskenbiene und die Sandbiene.

 

  • Hummel: Wie Honigbienen sind Hummeln staatenbildend und leben in Völkern zusammen, die jedoch wesentlich kleiner als Bienenvölker sind. Da sie bereits bei tieferen Temperaturen ausfliegen, sind sie besonders für die Bestäubung in den kühleren Monaten von großer Bedeutung.

 

Dieser Artikel wurde am 20. Mai 2019 erstellt.

Fotoquelle: iStock

 

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Wie bienenfreundlich ist mein
Garten/Balkon?

Machen Sie den Selbsttest:

  • Wie groß ist der Anteil von Terrasse sowie der gepflasterten
    oder mit Kies bedeckten Flächen in meinem Garten?
  • Wie viele Wildblumen, blühende Sträucher oder blühende
    Obstbäume sind in meinem Garten?
  • Gibt es Objekte in meinem Garten, die ich unberührt lasse
    (Vogelnester, hohle Bäume, Äste, morsche Zaunpfähle)?
  • Blüht es in meinem Garten von Frühjahr bis Herbst?
  • Wie oft mähe ich den Rasen?
  • Gleicht mein Rasen eher einem Golfplatz oder einer bunten, wilden Blumenwiese?

 

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