Behaglich und robust: Was Sie über Holzböden wissen sollten.

Von der Auswahl bis zur Pflege.

Egal ob Parkett oder Massivholzdielen: Holzböden haben einfach Charme. Sie geben Räumen eine unverwechselbare Gemütlichkeit. Ein Holzboden ist zudem sehr langlebig und strapazierfähig. Er bringt neben einem schönen Erscheinungsbild auch ein behagliches Raumklima und hat zudem hygienische Vorteile. Dazu kommt auch noch der ökologische Aspekt: Gegenüber anderen Bodenbelägen werden pro m² verlegtem Parkett ca. 6 bis 8 kg CO2 eingespart.

 

Welcher Holzboden passt zu mir?

Entscheidet man sich für einen Holzboden hat man die Qual der Wahl: Es gibt viele Hölzer, Farben und Optiken. Auch die Raumsituation und Nutzung spielen eine Rolle. Worauf muss daher geachtet werden?

 

Zunächst gilt es, das Holz für den Boden nach den individuellen Erfordernissen und Ansprüchen auszuwählen. Denn dafür gibt es jeweils unterschiedliche Holzarten, Farben und Oberflächenbehandlungen. Im Privatbereich ist zB. abzuwägen: wohne ich mit Familie und/oder Haustieren oder wohne ich in einer Single-Wohnung? Habe ich/haben wir viele Gäste? Die Benutzung und die Beanspruchung – zB Kratzer durch Hundekrallen – muss hier an erster Stelle berücksichtigt werden und diesbezüglich sollten Sie sich vom Experten beraten lassen.

 

Die wichtigsten Holzarten im Überblick

Beliebt sind neben heimischen Hölzern wie Eiche, Ahorn, Kirsche und Nussbaum auch exotische Holzsorten (besonders in dunklen Tönen) wie Teak, Jatoba, Zebrano, Msasa, Ipe und Sucupira.

 

Für stark beanspruchte Flächen (Vorraum, Küche) sollte neben der Optik auch der Härtegrad des Holzes eine Rolle spielen. Hölzer für einen robusten Holzboden sind: Eiche, Doussie, Esche und Merbau. Nicht aus Holz gefertigt, sondern genau genommen aus einem Gras, aber trotzdem extrem hart: ein Fußboden aus Bambus. Der Härtegrad von Parkett wird in Brinell angegeben: je höher der Wert, desto härter, robuster das Material. Ein Parkettverleger kennt sich damit aus. Gut zu wissen: Ein Holzfußboden kann durch Sonneneinstrahlung mit der Zeit seine Farbe verändern. Je nach Holz nachdunkeln oder heller werden. Der Holzprofi wird Sie darüber beim Kauf informieren.

 

Welche Holzböden gibt es?

  • Parkettboden
    Bei Parkettböden unterscheidet man zwischen Massivparkett, Stabparkett, Mosaikparkett und Fertigparkett (Mehrschichtparkett). Massivparkett besteht in der Regel aus 20 Millimeter dicken Vollholz-Lamellen, die auf dem Estrich verklebt oder auf Blindböden genagelt, manchmal auch geschraubt werden. Eine Versiegelung schützt vor Flecken und Staub.
     
  • Fertigparkett
    Auch Fertigparkett ist ein reines Holzprodukt und der ökologischste Holzboden, da die Herstellung extrem ressourcenschonend erfolgt. Es ist (ähnlich wie Laminat) bereits verlegefertig, aus mehreren Schichten aufgebaut und wird häufig schwimmend verlegt, per Nut und Feder zusammengeklickt. Wärmt eine Fußbodenheizung, wird empfohlen, den Parkettboden zu verkleben. Auch ein Fertigparkettboden kann wie Massivparkett abgeschliffen werden.

    Beim Preis gibt es große Unterschiede. Haben Sie bei der Auswahl aber nicht nur die Geldbörse im Blick, sondern vor allem die Qualität. Diese wird nicht nur von der Dicke der Nutzschicht (also der sichtbaren Deckschicht aus edlem Holz) bestimmt, sondern auch welches Material die mittlere Trägerschicht bildet und ob ein hochwertiges Öl für die Versiegelung verwendet wurde.
     
  • Dielenboden
    Dielen sind massive Holzbretter aus Nadel- oder Laubholz und gehören zu den ältesten Arten des Bodenbelags. Verlegt werden sie auf einer stabilen Unterkonstruktion. In vielen Altbauwohnungen verstecken sich charmant knarzende Hobeldielen (Rauspund) unter Auslegeware und PVC-Bodenbelägen. Diese können vom Fachmann aufgearbeitet werden.

 

Holzboden verlegen
 

 

Profi-Tipps zur Pflege und Sanierung von Holzböden

Ausgewogenes Raumklima von 22°

„Holz ist ein Naturprodukt mit holztypischen Eigenschaften: Es arbeitet. Und das tun Holzböden daher auch“, sagt Hermann Stadler, Inhaber der Firma Holz Stadler aus Kirchschlag bei Linz/Glasau. „D.h., bei zu trockenem oder zu feuchtem Raumklima verändert es seine Form. Die Folgen von trockenem Raumklima sind sichtbare Fugen. Bei feuchtem Raumklima wiederum vergrößert sich das Volumen des Holzes und verformt sich.“

 

Damit das alles nicht passiert, ist daher die Grundvoraussetzung die Einhaltung eines gesunden Raumklimas von ca. 22° sowie ca. 50% relativer Raumluftfeuchtigkeit. „Das ideale Raumklima ist wichtig, damit nicht nur Sie sich wohlfühlen, sondern auch Ihr Holzboden lange schön in Form bleibt.“

 

Richtige Reinigung

Feine Schmutzpartikel zerkratzen die Holzoberfläche, der Boden wird stumpf. Sie sollten Ihren Holzboden also regelmäßig säubern, damit er lange schön bleibt. Holzböden werden mit Öl und Wachs behandelt oder mit Lack versiegelt, um sie vor Feuchtigkeit und Flecken zu schützen, zu imprägnieren und pflegeleicht zu machen. Ein geölter Holzboden kann Raumfeuchte schneller aufnehmen als ein versiegelter. Die Wahl der Versiegelung beeinflusst Glanz, Farbe und die Pflege des Bodens.


Holzprofi Hermann Stadler: „Reinigen Sie Ihren Holzboden in regelmäßigen Intervallen. Bei richtiger Reinigung und Pflege wird eine Werterhaltung erzielt. Schützen Sie Ihren Boden zudem vor Sand, Steinchen und Flüssigkeiten, indem sie Schmutzfänger und Fußmatten bei den Eingangsbereichen hinlegen. Vor unliebsamen möglichen Kratzern bewahren auch Filzgleiter unter Stühlen und Tischen.“

 

Sanieren, abschleifen und auffrischen

Mit den Jahren empfiehlt sich eine Tiefenreinigung des Holzbodens durch den Holzprofi. Das Abschleifen des Parkettbodens beseitigt hässliche Kratzer, Macken und Flecken, frischt die Oberfläche auf. Erfahrungsgemäß werden lackierte Holzböden alle 10 bis 20 Jahre je nach Beanspruchung abgeschliffen/renoviert. Geölte, gewachste und geseifte Böden werden mit richtiger Reinigung und Pflege regelmäßig aufgefrischt. Es bildet sich dadurch eine eigene Patina, wodurch jeder Holzboden ein Unikat wird. Offenporige Oberflächen werden bei normaler Beanspruchung in der Regel nur mehr grundgereinigt und nachgeölt, gewachst bzw. geseift.

 

Holzböden und Fußbodenheizung - geht das?

Generell eignen sich alle Holzarten zur Verlegung auf einer Warmwasser-Fußbodenheizung. Lediglich bei Buche und Ahorn ist aufgrund des starken Quell- und Schwindverhaltens Vorsicht geboten, da bei diesen Arten eine Fugenbildung möglich ist.

 

Last not least: Parkett oder Laminat?

Wer sich eine Holzoptik für den Boden wünscht, steht oft vor der Frage: Parkett oder Laminat? Beide Beläge sind beliebt und ähneln sich – doch die Entscheidung hängt in den meisten Fällen nicht bloß von der Geldbörse, sondern auch der Nutzungsart ab. Holzprofi Hermann Stadler fasst die Vor- und Nachteile beider Bodenbeläge zusammen:

 

  Parkett Laminat
Vorteile

renovier- und sanierbar

langlebig

ökologisch

nachhaltig

spürbar warm

robuste harte Oberflächen

für hohe Beanspruchung geeignet

Nachteile

holztypische Härtegrade

feuchtigkeitsempfindlich

nicht sanierbar

spürbar hart und kalt

www.holzstadler.at

Fotoquelle: Shutterstock

Dieser Artikel wurde am 3. November 2020 erstellt.

Hermann Stadler

 

Hermann Stadler

Firma Holz Stadler, Kirchschlag

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So pflegen Sie Ihren Boden

Um einen Holzboden bei der Reinigung gut zu schützen, sollte er vor dem feuchten Wischen am besten gesaugt oder trocken aufgewischt werden. Dann wird die Oberfläche nicht durch Schmutz zerkratzt. Beim Staubsauger sollte man auf die Verwendung der speziellen mitgelieferten Parkettdüsen achten, die den Holzboden perfekt reinigen.

 

Perfekt ist auch die Verwendung einer Holzbodenseife für gewachste oder geölte Böden, da sie den Holzboden pflegt und unempfindlicher macht. Ein Holzöl kann man bei der Pflege ab und zu verwenden, es ist aber nicht ständig notwendig. Bei gepflegten Böden bleiben Flecken auch an der Oberfläche und dringen nicht ins Holz ein.

Paar liegt am Holzboden

Fotoquelle: Shutterstock

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