Vorfreude auf Sporthöhepunkt
Die fröhliche Stimmung beim Marathon Kick-off-Event im Donau-Forum wusste Peter Filzmaier mit amüsanten Sportgeschichten aus seinem Buch noch zu verstärken.
Am Bild v.l.n.r.: ORF-Analyst Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier, Generaldirektor Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Chefredakteurin der OÖ Nachrichten Mag. Susanne Dickstein, Vizebürgermeisterin und Sportreferentin der Stadt Linz Karin Hörzinger, Bürgermeister der Stadt Linz MMag. Klaus Luger, LIVA Linz Koordinator des Marathons Mag. (FH) Wolfgang Scheibner, Foto: Fotolui
Oberbank Linz Donau Marathon – eine Institution
Moderator Dennis Bankowsky, Sportredakteur des ORF OÖ, bat gleich zu Beginn eine namhafte Runde auf die Bühne. Befragt zur Motivation der Oberbank zum Sponsoring bemerkte Generaldirektor Franz Gasselsberger: „Vor allem wollen wir die Menschen für das Laufen begeistern. Die Oberbank empfindet eine gesellschaftliche Verantwortung, den Gesundheitsgedanken zu fördern. Dieser Sport erfordert nur ein paar Laufschuhe. Außerdem möchten wir heuer unbedingt einen neuen Streckenrekord bei den Männern sehen!“
Klaus Luger, Bürgermeister der Stadt Linz, war froh, die Repräsentanten von damals auch heute zu sehen und erinnerte sich an ihren Ehrgeiz vor 20 Jahren, ein aufregendes Laufevent auf die Beine zu stellen. Der große Mehrwert bestehe aus der Wechselwirkung von LäuferInnen und ZuschauerInnen sowie einer wunderbar belebten Innenstadt. Karin Hörzinger, Vizebürgermeisterin und Sportreferentin der Stadt Linz, faszinierte, dass jetzt schon LäuferInnen bei Tag und bei Nacht unterwegs seien. Susanne Dickstein, Chefredakteurin des Eventpartners OÖ Nachrichten, beindruckte, das gemeinsame „Baby“ heranwachsen zu sehen und wie es jedes Jahr gelänge, die Menschen in Bewegung zu setzen. Wolfgang Scheibner, LIVA Linz Koordinator des Marathons, wies auf das Vorhaben hin, das Event bis 2024 vollständig „grün“ zu gestalten, was zum Beispiel auch die Versorgung mit Ökostrom umfasse.
Tipps für ältere TeilnehmerInnen
Gerhard Hartmann, Profi-Lauftrainer und Seminarcoach, Jahrgang 1955, warnte vor den Tücken beim Training ab 40. Es gelte keine Rekorde mehr zu brechen, sondern den Ist-Zustand zu erhalten. Dazu sei die Belastung herunterzuschrauben, sowohl in der Qualität als auch beim Umfang. Die Regeneration nehme einen noch höheren Stellenwert ein, weil auch die Stoffwechselprozesse langsamer ablaufen. Eine weitere wichtige Maßnahme: Vermehrtes Kräftigen und Dehnen von Körperteilen wie Waden, Achillessehnen, Oberschenkel, Gesäß und Hüftbeuger.
Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier auf der Bühne im Oberbank Donauforum, Foto: Fotolui
Hobbysportler blickt zu Giganten auf
ORF-Analyst Peter Filzmaier, der Erklärer komplexer politischer Zusammenhänge, plauderte diesmal aus einem anderen Nähkästchen. Er spannte den Erzählbogen von seinen Anfängen als Redaktionsbote bis zur Leidenschaft Langstreckenlauf, der nach einem Skiunfall als sportliche Option übrigblieb. Der sonst so kluge Kopf hielt bei seinem ersten Marathon stur an seinen Kilometervorgaben fest, obwohl Anfang Mai die Temperaturen in die Höhe kletterten. Der Tribut: Bei Kilometer 30 war Schluss, zusätzlich bedachte er beim Auslaufen über 3 Kilometer im Prater nicht, dass er auch noch den Zielbereich aufsuchen musste, um Kleidung und Wertsachen zu holen. Einmal schaffte er bei einer Laufveranstaltung den 4. Platz, wobei das Lauf-Ass Hartmann den 3. Rang belegte. Auf den (beträchtlichen) Zeitunterschied wollte der schmunzelnde Filzmaier dann doch nicht näher eingehen.
Im weiteren Verlauf seines Vortrages präsentierte der ebenso eifrige Passivsportler eindrucksvolle Beispiele athletischer Leistungsfähigkeit. So läge der Fabelweltrekord der 400-Meter-Hürdenläuferin Sydney McLaughlin mit 50,67 Minuten nur wenige Hundertstel über der Jahresbestleistung der Männer in Österreich. Die Halbmarathon-Zeit der Äthiopierin Letesenbet Gidey würden wahrscheinlich auch nicht viele Vertreter des starken Geschlechts schaffen. Für Filzmaier gelte allerdings als die größte Laufperformance die 3000-Meter-Fabelzeit des Kenianers Daniel Komen von 7:20,67 min, die seit 26 Jahren Bestand hat.
Das Publikum dürfte die Anstrengungen bei diesen Rekorden im Geist intensiv nachvollzogen haben – wie ließe sich sonst erklären, dass danach bei der Pasta-Party zu vorgerückter Stunde derartige Mengen vertilgt wurden? Filzmaiers Werk „Atemlos – Meine schönsten Sportgeschichten und was sie mit Politik zu tun haben“ stieß am Stand der Buchhandlung Alex ebenfalls auf reges Interesse.