Mit Employer Branding als ArbeitgeberIn überzeugen
Warum eine starke Arbeitgebermarke hilft, MitarbeiterInnen zu finden und zu halten.
Wer am Markt die besten Talente ins Unternehmen holen bzw. dort behalten will, muss sich als herausragende/r ArbeitgeberIn und Marke entsprechend positionieren. Denn viele Faktoren abseits der Entlohnung entscheiden heute darüber, bei welchem Unternehmen sich KandidatInnen bewerben. Wie die Praxis zeigt, sind das Image einer Organisation und die Strahlkraft der Marke als zukünftige/r ArbeitgeberIn (Employer Brand), ausschlaggebend.
Positionierung nach Innen und nach Außen
Werden ein klares und positives Image vermittelt, bewerben sich verstärkt jene KandidatInnen, die sich mit den Unternehmenswerten identifizieren können und zum Unternehmen passen. Darüber hinaus wirkt eine gute Employer Brand auch positiv auf die bestehende Belegschaft, indem sie die Mitarbeiterbindung erhöht und zur Identifikation mit dem/der ArbeitgeberIn beiträgt.
„Leitbild, Unternehmensidentität und Organisationskultur sind die Wurzel, aus denen eine Arbeitgebermarke wächst. Angereichert mit Strategie und Zielen, wird sie zu einem Instrument der strategischen Unternehmensführung. Sie gibt Geleit, sie schenkt den Menschen unbezahlbare Orientierung auf dem Weg in eine gewünschte Zukunft“, sagt Reiner Kriegler, Gründer der Deutschen Employer Branding Akademie (DEBA), fest.
Wie attraktiv sind Sie als ArbeitgeberIn und woran können Sie arbeiten?
1. Machen Sie sich Gedanken darüber, wofür Sie als Unternehmen stehen und was Sie von der Konkurrenz abhebt
Folgende Fragen helfen Ihnen dabei:
- Was macht Sie als ArbeitgeberIn aus?
- Wofür stehen Sie und wofür wollen Sie stehen? Was ist Ihre langfristige Vision?
- Was macht Sie einzigartig und wodurch stechen Sie als ArbeitgeberIn heraus?
- Warum sollten bestehende MitarbeiterInnen in Ihrem Unternehmen bleiben und warum sollten neue MitarbeiterInnen anfangen?
- Inwiefern wirken Sie bereits attraktiv auf Ihre Zielgruppe?
- Wo und auf welchen Kanälen treibt sich Ihre Zielgruppe herum und wie erreichen Sie diese?
- Was macht der Wettbewerb und grenzen wir uns von ihm ab?
Tipp: Um sich den Antworten zu nähern können Sie den Spieß auch umdrehen und sich zunächst fragen: Was macht Ihr Unternehmen nicht aus?
2. Erstellen Sie einen Kommunikationsplan
Im zweiten Schritt geht es darum, an die Zielgruppe(n) zu kommunizieren. Dafür sollten Sie diese genau kennen und wissen, wo Sie sie treffen und „abholen“ können. Nutzen Sie z.B. diverse Social-Media-Kanäle wie LinkedIn, Xing und Co. als Ihr Recruiting-Instrument und gehen Sie proaktiv auf KandidatInnen zu. Ziel ist es eine Beziehung aufzubauen und eine Verbindung zu schaffen.
Kommunikationskanäle sind:
- Karriereseite / Blog / Intranet
- Social-Media-Kanäle
- Online-Medien
- Newsletter
- Mitarbeiter / Markenbotschafter
- Events / Meet-ups / Karrieremessen
- Bewertungsplattformen zB. Kununu
Tipp: Nutzen Sie die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu
Seit einigen Jahren ist die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu aus dem Bereich Recruiting und Employer Branding nicht mehr wegzudenken. Auch in Zukunft wird sich das nicht ändern. Denn was Hotelbewertungsplattformen für die Reiseplanung sind, ist kununu für die Jobsuche: Auf kununu geben MitarbeiterInnen und Ex-MitarbeiterInnen anonym ihre Erfahrungen zu Betriebsklima, Aufstiegschancen, Mitarbeiter-Goodies etc. weiter.
Was ArbeitgeberInnen auf Kununu tun sollten und was nicht:
- Ermuntern Sie MitarbeiterInnen zur Bewertung. Studien zu E-Commerce Bewertungssystemen haben gezeigt, dass dies zu einem höheren Anteil positiver Bewertungen führt.
- Schreiben Sie Arbeitgeberkommentare. Diese Funktion steht kostenlos zur Verfügung – nutzen Sie sie. Verfassen Sie dabei Antworten so, dass diese den potentiellen BewerberInnen einen positiven Eindruck vermitteln. Liefern Sie (falls möglich) proaktive Vorschläge zur Verbesserung, argumentieren Sie mit Fakten, geben Sie Fehler zu, entschuldigen Sie sich bei Bedarf für den entstandenen Eindruck und geben Sie AnsprechpartnerInnen für Rückfragen an.
- Verzichten Sie auf geschönte Falschbewertungen. Nichts ist für BewerberInnen abschreckender, als ein kununu-Profil, in dem entweder alles ausschließlich positiv oder ausschließlich negativ dargestellt wird.
- Fordern Sie niemals nur einen Teil der Belegschaft zu Bewertung auf Kununu auf. Damit provozieren Sie einen „digitalen Shitstorm“ durch die ausgeschlossene Gruppe.
- Vermeiden Sie in Ihren Arbeitgeberkommentaren direkte Konfrontationen, denn im Zweifelsfall wird ein/e potentielle/r BewerberIn eher der kununu-Bewertung als Ihrer Ausführung Glauben schenken. Stellen Sie eine Behauptung in Ihrem Arbeitgeberkommentar nur dann freundlich richtig, wenn Sie Ihren Standpunkt zweifelsfrei mit Fakten belegen können.
3. Setzen Sie Ihre Content-Strategie um
Nachdem Sie Ihre Unternehmensmarke skizziert und Kommunikationskanäle festgelegt haben, rückt nun das "Was" in den Vordergrund.
- Welche Inhalte wollen Sie wann und in welchem Abstand auf welchen Kanälen veröffentlichen?
- Auf welchen Events wollen Sie sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren?
- Welches Employer-Branding-Material brauchen Sie dafür, z. B. Artikel mit MitarbeiterInnen-Interviews oder Videos?
- Wie können Ihre MitarbeiterInnen Sie als Marken-/UnternehmensbotschafterIn unterstützen?
Wichtig ist: Sie sollten regelmäßig Inhalte veröffentlichen, damit Social-Media-NutzerInnen Ihnen dauerhaft folgen. Ein Redaktionsplan hilft dabei.
4. Bauen Sie Ihren Talentepool auf
In einem Talentepool sammeln PersonalerInnen Kontakte zu KandidatInnen, die in Zukunft als Besetzung für wichtige Schlüsselpositionen infrage kommen. Das können bestehende MitarbeiterInnen sein, die mit entsprechenden Förderprogrammen weiterentwickelt werden. Das können aber auch ehemalige MitarbeiterInnen wie Studierende oder PraktikantInnen sein. Sie haben sich bereits in der Praxis etabliert und könnten nach Abschluss ihrer Ausbildung für höher qualifizierte Jobs zur Verfügung stehen. Alle KandidatInnen, die über ein gewisses Potential verfügen – sei es durch bereits vorhandene Fähigkeiten oder mögliche Weiterqualifizierung innerhalb der nächsten Jahre – sind Talente, die sich Personaler warmhalten sollten. Doch nicht nur die eigene MitarbeiterInnen- beziehungsweise BewerberInnendatenbank liefert potentielle KandidatInnen, auch auf den Social-Media-Kanälen, auf Messen, Firmenevents, etc. kommen PersonalerInnen mit zahlreichen High Potentials in Kontakt.
5. Finden und gewinnen Sie MitarbeiterInnen
Jetzt heißt es: Früchte ernten. Im diesem Schritt verschmelzen Ihre Employer-Branding-Maßnahmen mit Ihren Recruiting-Maßnahmen. Denn Ihr Employer Branding zahlt direkt auf Ihr Recruiting ein und ist oft erster Berührungspunkt mit Ihrem Unternehmen. Wenn Sie hier überzeugen, geht das Früchteernten wie von alleine.
6. Halten Sie Ihre MitarbeiterInnen im Unternehmen
Wer da ist, soll auch bleiben. Der positive Eindruck aus dem Bewerbungsprozess sollte sich auch im Alltag bestätigen. Das bedeutet für Sie: Arbeiten Sie kontinuierlich an Ihrem ArbeitgeberInnenimage.
Fragen Sie intern bei Ihren MitarbeiterInnen nach: Was gefällt ihnen an ihrer Arbeit und ihrem Arbeitsplatz? Was passt momentan noch nicht? Nutzen Sie auch Ihre internen Kommunikationswege und sprechen Sie über die angebotenen Benefits. Das müssen nicht immer finanzielle Anreize sein. Auch ein Betriebskindergarten oder die Möglichkeit zu flexiblem Home Office sind beliebt.
Nutzen Sie Ihre MitarbeiterInnen als MultiplikatorInnen
Um noch mehr potenzielle KandidatInnen zu erreichen, können Sie Ihre MitarbeiterInnen als MultiplikatorInnen für Ihre Arbeitgebermarke nutzen. Das ist dafür wichtig:
- Mitarbeiterempfehlungen fördern
Mitarbeiterempfehlungsprogramme haben den Vorteil, dass bereits bestehende MitarbeiterInnen Ihre positiven Erfahrungen mit dem Unternehmen teilen und gezielt passende KandidatInnen aus Freundes- und/oder Bekanntenkreisen ansprechen können. Dadurch besteht auch von vornherein ein gewisses Grundvertrauen der potenziellen KandidatInnen in das Unternehmen. Setzen sie eine Prämie für jede erfolgreiche Weiterempfehlung. - MitarbeiterInnen als BotschafterInnen
Unterstützen Sie Ihre MitarbeiterInnen dabei, BotschafterInnen zu sein. Erstellen Sie zum Beispiel Profilbilder für ihre Social-Media-Kanäle und teilen, kommentieren und taggen Sie ihre Posts. Rücken Sie Ihre MitarbeiterInnen auch bei eigenem Content in den Vordergrund und bauen Sie um diese eine Geschichte auf.
Ein positiver Nebeneffekt: Der Stolz auf das eigene Unternehmen erhöhen MitarbeiterInnenbindung und Empfehlungen.
Verwendete Quellen u.a.:
https://at.trenkwalder.com/news-presse/hr-trends-5-tipps-im-recruiting-2020/
https://stellenanzeigenportal.eu/online-kampagnen-schalten/
https://www2.deloitte.com/at/de/seiten/human-capital/dienstleistungen/employer-branding.html
Dieser Expertenbeitrag wurde am 28.09.2021 erstellt.
Fotoquelle: Shutterstock
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