Cashflow in Krisenzeiten

So sichern Unternehmen ihre Liquidität

Liquiditätsplanung- und -steuerung sind gerade in Krisenzeiten essenziell. Sie bilden die Basis für künftige Geschäftsentscheidungen und sichern den Fortbestand eines Unternehmens. Welche Maßnahmen Unternehmen treffen sollten, um die eigene Liquidität zu sichern und die Corona-Krise möglichst unbeschadet zu überstehen, lesen Sie hier.
„Der Cash-Kreislauf ist für ein Unternehmen wie der Blutkreislauf. Wenn Unternehmensprozesse nicht ausreichend Cash generieren, ist das Unternehmen betriebswirtschaftlich nicht in Balance und schnell in seiner Existenz gefährdet. Eine der Hauptaufgaben von UnternehmerInnen und ManagerInnen ist es daher, den Cash-Kreislauf in Fluss zu halten“, sagt Prok. Mag. Harald Arbeithuber, Gruppenleiter Unternehmensanalyse- und Beratung in der Oberbank.

 


Mögliche Gründe für finanzielle Engpässe

Schon ohne Corona-Krise sind Unternehmen bei der Finanzierung des Betriebsprozesses unter anderem diesen zwei Risiken ausgesetzt: Erstens gehen sie durch den Einkauf von Materialien und Waren grundsätzlich in Vorleistung. Und zweitens wird die Ware in der Regel mit einem Zahlungsziel an die Kundin/den Kunden fakturiert. Lässt der Zahlungseingang einer Kundin/eines Kunden auf sich warten, kann dies zu Liquiditätsengpässen führen. Diese Liquiditätsengpässe können mehrere Ursachen haben, die hinterfragt werden müssen:

Ein wesentlicher Faktor ist der Umgang mit Forderungen. Wichtig sind hier rasches Fakturieren, formelle Richtigkeit der Fakturen, Verkürzung der Zahlungsziele (Skonti) und Intensivierung des Mahnwesens.
Im Bereich der Vorräte sollten Sie die Bestände möglichst niedrig halten und auf die Verkürzung der Durchlaufzeiten achten.
Lieferantenverbindlichkeiten: Nutzen Sie Zahlungsziele aus und vereinbaren Sie, wenn nötig, individuelle Stundungen oder Ratenzahlungen.

 

Konkrete Schritte zur Stärkung der Liquidität

Sehen Sie sich die Portfoliostruktur der Forderungen und dabei vor allem Ihre wesentlichen KundInnen und deren Bonität genauer an: Auskünfte können Sie über Gläubigerschutz-Organisationen wie KSV 1870 oder Creditreform erwerben. Wichtig ist auch Ihr Mahnwesen, intensivieren Sie es und achten Sie auf die Intervalle. Besonders gilt es natürlich, diejenigen GeschäftskundInnen im Auge zu behalten, die sich in einer starken Abhängigkeit von kritischen Märkten bewegen und daher die Auswirkungen der Pandemie mit voller Wucht zu spüren bekommen.

 

Erst nach detaillierter Analyse der Forderungen wissen Sie, wo längere Zahlungsziele möglich und sinnvoll sind, mit welcher Kundin/welchem Kunden Ratenzahlungen vereinbart werden können und für wen eine Leistung nur noch gegen Vorkasse erbracht wird. Auf Einzelforderungsbasis lohnt es sich außerdem, für eine zusätzliche Absicherung zu sorgen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Kreditversicherung oder Factoring:

 

  • Kreditversicherung
    Eine Kreditversicherung greift, wenn eine Kundin/ein Kunde ihre/seine Forderung nicht begleicht. Durch die Schadenersatzleistung ist die Liquidität sichergestellt.
  • Factoring
    Factoring ist eine Finanzierungs- und Absicherungsform, die durch den Verkauf offener Forderungen an Dritte die Liquidität eines Unternehmens unmittelbar steigert. Eine Alternative, die sich für eine sofortige Liquiditätssicherung empfiehlt.

 

Dispute Management
Empfehlenswert ist auch, auf Dispute Management zu setzen. Häufig bleiben offene Rechnungen auch deshalb unbeglichen, weil die interne Abstimmung zwischen Buchhaltung und Vertrieb nicht stimmt. Gibt es etwa spezielle Zahlungszielvereinbarungen zwischen einer Kundin/einem Kunden und dem Vertrieb, sind diese oft nicht in der Buchhaltung abgebildet und führen zu Fehlern im Forderungsmanagement. So bleiben Mahnstopps zu lange bestehen. Die Folge: Unnötig viel Kapital ist im Order-to-Cash-Prozess gebunden. Ein konsequentes und digitales Dispute Management verhindert daher diese Schwachstellen, indem die Kommunikation zwischen Vertrieb und Buchhaltung vereinfacht und damit Prozesse und Zahlungseingänge beschleunigt werden.


Wie die Oberbank helfen kann

Die Oberbank versucht, ihre KundInnen bestmöglich durch die Krise zu bringen. In Sachen Liquiditätssicherstellung gibt es ein umfassendes Produktportfolio. Unter anderem:

 


Zudem bietet die Oberbank Unternehmen und nationalen und  internationalen  Konzernen auch individuell gestaltbare Zahlungsverkehrs- und Cash Management Services an. In enger Zusammenarbeit mit internationalen Partnerinstituten koordinieren wir für Sie länderübergreifende Cash Management Anforderungen.

Nähere Informationen finden Sie hier

 

Tipps, um Ihr Unternehmen vor Zahlungsausfällen zu schützen können Sie in diesem Artikel nachlesen:
Zahlungsausfälle

 

Dieser Expertenbeitrag wurde am 21.10.2021 erstellt.

Fotoquelle: Shutterstock

 

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