Der Oberbank Immobilienexperte rät:

Darauf kommt es bei der Besichtigung einer Immobilie an.

Beim Autokauf oder der Entscheidung für die nächste Urlaubsdestination wird nichts dem Zufall überlassen. Genau werden die Angebote verglichen, Bewertungsportale gelesen und es wird nach Bildern gegoogelt. Es soll ja alles passen! Beim Kauf einer Immobilie – also einer ungleich höheren Investition – scheint diese rationale Vorgehensweise oftmals vergessen.

 

Oberbank Immobilienexperte Matthias Midani: „Aus Erfahrung weiß ich: Nach einer mühevollen und oft aussichtslos scheinenden Suche gewinnt beim Betreten der Traumwohnung oder des Traumhauses die Emotion oft gegenüber der Rationalität. Der Blick durchs Fenster, die ersten Gedanken ans Einrichten und das Gefühl des Endlich-Angekommen-Seins, trübt den Blick auf die Details. Doch gerade in diesen Momenten ist Besonnenheit besonders wichtig, damit langfristig aus einer Traumimmobilie tatsächlich ein Wohntraum wird.“

 

Worauf bei der Besichtigung einer Immobilie unbedingt zu achten ist:

 

Mein Besichtigungstipp #1: Nehmen Sie sich Zeit

Zunächst sollte man sich nicht drängen lassen, sondern Zeit für die Besichtigung und die Entscheidung einplanen. Lieber einmal öfter besichtigen, zusätzliche Informationen einholen und noch eine Nacht darüber schlafen, als spontane Entscheidungen zu treffen, die den Wohntraum rasch enden lassen. Nehmen Sie einen Freund oder eine Freundin, also eine neutrale Person zu einer der Besichtigungen Ihres Traumobjekts mit. Diese werfen einen ungetrübten Blick auf Ihre Traumimmobilie.

 

Mein Besichtigungstipp #2: Besichtigungstermine zu unterschiedlichen Tageszeiten vereinbaren

Besichtigen Sie die Wohnung oder das Haus mehrmals und zu unterschiedlichen Tageszeiten. Der Lichteinfall und die Helligkeit des natürlichen Lichts beeinflussen nicht nur das Wohngefühl, auch der allgemeine Zustand der Wohnung ist besser einschätzbar. Bei einem Besuch am Spätnachmittag oder Abend ist besser erkennbar, wie hellhörig etwa die Wände sind oder wie stark das Verkehrsaufkommen zur Stoßzeit tatsächlich ist. Ein erster Kontakt zu den Nachbarn zeigt, ob die Nachbarschaft funktionieren könnte. Haben Sie dabei immer vor Augen, dass Sie sich mit dem Kauf länger an einen Ort binden und dem Umfeld daher eine besondere Bedeutung zukommt.

 

Besichtigungstermine zu unterschiedlichen Tageszeiten vereinbaren

 

Mein Besichtigungstipp #3: Verkehrsanbindung & Nahversorgung

Vergessen Sie in allem Überschwang nicht darauf, einen Blick in die Fahrpläne des öffentlichen Verkehrs zu werfen. Wie sieht es etwa mit der Anbindung zum Kindergarten aus, wie zur zukünftigen Schule? Es wird vermutlich auch Zeiten geben, in denen der Gebrauch des Autos nicht möglich ist. Wie kommen Sie dann zur Arbeit? Wie sieht es mit der Erreichbarkeit von Nahversorgern und ÄrztInnen aus?

 

Mein Besichtigungstipp #4: Ein Blick ins Grundbuch

Bevor Sie sich für eine Immobilie entscheiden, nehmen Sie Einblick ins Grundbuch. Sie vermeiden böse Überraschungen und erfahren mehr zu MiteigentümerInnen, möglichen eingetragenen Pfandrechten und Verbindlichkeiten der VoreigentümerInnen. Wichtig ist hier: Halten Sie in Ihrem Kaufvertrag fest, dass die Liegenschaft frei von Rechten Dritter ist, also möglicher bestehender Duldungen von Wegerechten der NachbarInnen.

 

Mein Besichtigungstipp #5: Genaue Prüfung der Pläne

Es sind die Detailfragen, auf die es ankommt und die Ihnen zukünftig viel Ärger ersparen. Diese reichen von falschen Quadratmeterangaben bis hin zu Bau- und Umbauplänen inkl. Handwerkerrechnungen der VoreigentümerInnen, die auf Korrektheit und Vollständigkeit zu prüfen sind. Verlangen Sie bei der Besichtigung immer die genaue Quadratmeterzahl der einzelnen Zimmer, denn die leeren Räume können oft über die wahre Größe hinwegtäuschen. Überlegen Sie bereits bei der Besichtigung, ob und wie Sie die vorhandenen Möbel unterbringen können. Es ist ein zentraler Finanzierungsfaktor, der gerne übersehen wird. Übrigens lassen sich rechteckige Räume leichter einrichten als quadratische.

 

Mein Besichtigungstipp #6: Die Bausubstanz

Die Frage der Bausubstanz ist für den Erwerb einer Bestandswohnung oder eines Bestandshauses zentral. Investieren Sie in neutrale Sachverständige oder setzen Sie auf das Fachwissen in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis, denn ExpertInnen wissen genau, worauf zu achten ist. So stellen Sie die realistische Einschätzung des Kaufpreises sicher und ersparen sich zukünftig böse Überraschungen. ExpertInnen werden ihr Hauptaugenmerk auf die Wände, das Heizungssystem, die Elektrizität sowie die Fenster legen. Vergessen Sie beim Kauf eines Hauses nicht auf Keller, Dachboden und den Zustand des Daches.

 

Die Bausubstanz muss bei der Immobilien-Besichtigung passen

 

Mein Besichtigungstipp #7: Die Ausstattung

Es sind oft die kleinen Dinge, denen bei der Besichtigung der Traumimmobilie nicht das gebührende Augenmerk geschenkt wird. Ein gutes Beispiel sind hier die Steckdosen: Wie ist deren allgemeiner Zustand? Ist die Wohnung gut damit ausgestattet oder eher spärlich? Was bedeutet das für meine Einrichtungspläne? Drehen Sie während der Besichtigung in der Küche und den Nassräumen einfach einmal den Wasserhahn auf und kontrollieren Sie, wie der Wasserdruck und die Farbe des Wassers sind. Dies ist besonders bei Wohnungen oder Häusern wichtig, die bereits länger leer stehen. Und vergessen Sie nicht auf den Energieausweis. So vermeiden Sie, dass sich die Betriebskosten im schlechtesten Fall deutlich erhöhen. 

 

Besonders bei Grundstücken ist darauf zu achten, ob es bereits Anschlüsse für Elektrizität, Wasser und Heizung gibt, oder ob Sie die Vorhut für die Erschließung des Neubaugebiets bilden und somit in Vorleistung für die nachfolgenden NachbarInnen treten müssen.

 

Mein Besichtigungstipp #8: Flächenwidmungspläne der Nachbarschaft einsehen

Machen Sie einen gemütlichen Spaziergang durch die Umgebung. Sehr rasch werden Sie sehen, wie und in welchem Ausmaß in der Nachbarschaft gebaut wird. Das gibt einen ersten Eindruck, wohin sich die Umgebung in den nächsten zehn Jahren entwickeln wird und welche Auswirkungen das auf Ihre erworbene Traumimmobilie haben kann: Wird der Ausblick, der so kaufentscheidend war möglicherweise eingeschränkt? Hat die Terrasse nur mehr zwei statt sechs Stunden Nachmittagssonne? Oder wird die Oase der Ruhe in zehn Jahren ein lebendiges, stylisches Wohnviertel mit Kindergärten und Schulen?

 

Meine Besichtigungstipp #9: Keine Schnäppchenjagd

Das Haus idyllisch, die Lage traumhaft, der Preis ein wahres Schnäppchen – hier ist Vorsicht geboten. „Hinterholz 8“ sollte allen ein mahnendes Beispiel sein. Denn selbst bei geringem Kaufpreis und kalkulierten Investitionen in die Sanierung der Gebäudesubstanz, besteht die Gefahr, dass die Sanierungskosten explodieren und sich der Wohntraum nicht verwirklichen lässt.  Es heißt: Kühlen Kopf bewahren, eine realistische Berechnung durchführen und entscheiden, ob die Sanierungskosten leistbar sind und sich der zeitliche Aufwand lohnt.

 

Fotoquelle: iStock

Dieser Artikel wurde am 14. Februar 2019 verfasst.

 

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