Photovoltaik am Balkon

Wichtige Tipps für Ihr Minikraftwerk zu Hause

Es klingt verlockend: Mit einem Balkonkraftwerk kann jede:r Strom erzeugen und ihn direkt in das eigene Stromnetz einspeisen. Aber ist das auch wirklich so einfach? Nachfolgend befassen wir uns mit den wichtigsten Fragen und Antworten dazu.

 

 

Mit Balkonkraftwerken können auch Mieter:innen oder Besitzer:innen von Eigentumswohnungen ihren eigenen Solarstrom herstellen. Anlage aufbauen, Stecker einstecken und schon fließt Solarstrom in der Wohnung, wenn die Sonne scheint. Mit einem oder zwei Photovoltaik-Modulen zu 400w, die richtig platziert sind, hat man seine private Mini-PV-Anlage.

 

Balkonkraftwerke sind kleine Solaranlagen, die aus einem oder mehreren Solarmodulen von circa 1,75 x 1 Meter, einem Wechselrichter und einem Kabel mit Stecker, der in die Steckdose in der Wohnung eingesteckt wird, bestehen. Scheint die Sonne, wandeln die Solarmodule des Balkonkraftwerkes die Energie der Sonne in Gleichstrom um. Der Wechselrichter transformiert ihn dann in haushaltsüblichen Wechselstrom. Ein Anschlusskabel mit Stecker speist den Strom über eine Steckdose in der Wohnung ins Hausnetz ein, wo er direkt verbraucht werden kann.

 

Welche Voraussetzungen müssen für die Installation erfüllt sein?

Für die Installation eines Solarmoduls benötigt man im Grunde lediglich einen Balkon oder eine Terrasse. Es kann aber auf einem Flachdach, im Garten oder auf einer anderen geeigneten Fläche mit ausreichend Platz und einer geeigneten Ausrichtung zur Sonne montiert werden. Idealerweise sollte der Balkon zudem unverschattet sein, um eine maximale Sonneneinstrahlung zu erzielen.

Für Anlagen mit bis zu 800 Watt ist keine Genehmigung erforderlich. Mini-Solaranlagen müssen lediglich beim jeweiligen Netzbetreiber zwei Wochen vor der Inbetriebnahme der PV-Anlage angemeldet werden. Da die Montage zu einer Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes von Wohnhausanlagen führt, muss vor der Montage Kontakt mit dem/der Eigentümer:in bzw. dem/der Vermieter:in aufgenommen werden, um hinterher böse Überraschungen zu vermeiden. Wenn es in einer Wohnhausanlage keine Eigentümervertretung gibt, ist von den einzelnen Wohnungseigentümer:innen eine Einverständniserklärung einzuholen.

 

Technische Anforderungen

Um seinen eigenen umweltfreundlichen Strom auf dem Balkon zu erzeugen, erfordert ein Balkonkraftwerk im Vergleich zu einer PV-Anlage auf dem Hausdach keinen großen technischen Aufwand. Für die Inbetriebnahme eines Balkonkraftwerks müssen nur die folgenden Anforderungen erfüllt sein:

  • Schuko-Steckdose in der Wand. Lassen Sie die Elektroinstallation der Wohnung zu Ihrer eigenen Sicherheit unbedingt von einem Elektriker-Fachbetrieb überprüfen. Beachten Sie auch, dass Verlängerungskabel und Verteilerleisten nicht verwendet werden dürfen!
  • Digitaler Stromzähler mit Rücklaufsperre (Tausch erforderlich, falls noch nicht vorhanden)

 

Wie kommt der Strom vom Balkonkraftwerk ins Haus?

Um den Strom ins Hausnetz einzuspeisen, muss der Wechselrichter der Anlage mit dem Stromnetz verbunden werden. Dazu benötigt man ein entsprechendes Anschlusskabel, das bei einem Balkonkraftwerk mitgeliefert wird. Im Grunde ist der Anschluss über eine haushaltsübliche Steckdose mit dem sogenannten Schukostecker möglich.

 

Wie viel kostet ein Balkonkraftwerk?

Balkonkraftwerke mit 800 Watt sind bereits unter € 1.000,- erhältlich. Wer auch gegen Stromausfälle gewappnet sein will und auch, um Spitzen auszugleichen und den Eigenverbrauch zu erhöhen, kann sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher anschaffen.

 

Benötigt werden dafür auch mehr Stromzähler als bei Otto Normalverbraucher. Denn schließlich muss neben dem aus dem Netz bezogenen Strom auch noch der durch die Photovoltaikanlage produzierte Strom erfasst werden. Im Zählerschrank sollten daher sowohl ein Einspeisezähler als auch ein Verbrauchszähler installiert sein.

 

Unser Tipp: Seit 1. Jänner 2024 bis einschließlich 31. Dezember 2025 sind Balkonkraftwerke, Photovoltaik-Anlagen sowie Speicher und Zubehör beim Kauf und der Installation von PV-Modulen von der Mehrwertsteuer befreit. Die MwSt.-Befreiung gilt auch für die Montage.

 

Auswahl

Die verschiedenen Systeme unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise kaum voneinander, und die optischen Unterschiede sind reine Geschmackssache. Unbedingt beachten sollte man, ob es zum gewünschten Produkt ein Zertifizierungsdokument eines unabhängigen Prüfinstituts wie z.B. TÜV, VDE oder IEC gibt.

Damit die Anlage möglichst rasch und bequem in Betrieb genommen werden kann, bewähren sich Komplettsysteme, deren Einzelkomponenten bereits werkseitig aufeinander abgestimmt sind. Dazu zählen neben den PV-Modulen mit langer Leistungsgarantie

  • Balkonhalterung
  • Anschlusskabel
  • Wechselrichter
  • Speicher (falls gewünscht)

 

Zahlt sich ein Balkonkraftwerk aus?

Ein Balkonkraftwerk lohnt sich besonders, wenn ein Haushalt in der Miet- oder Eigentumswohnung einen optimalen Standort mit viel Sonneneinstrahlung für die Solarmodule hat und möglichst viel vom eigenen Solarstrom selbst verbraucht. Denn die Netzeinspeisung wird nicht vergütet – also elektrische Geräte einschalten, wenn die Sonne scheint. Ist man tagsüber unterwegs, kann man etwa Waschmaschine, Spülmaschine oder Wäschetrockner auf die Mittagszeit programmieren.

 

Ein Doppelpaneel mit einer Wechselrichterleistung von 600 Watt kostet zwischen € 400,- und € 800,-. Seit 1. Jänner 2024 sind kleine wie große Solaranlagen wie oben erwähnt von der Mehrwertsteuer befreit. Hinzu kommen gegebenenfalls noch Installationskosten für eine Sicherheitssteckdose. Bei einem Strompreis von durchschnittlich 40 Cent je Kilowattstunde lassen sich jährlich bis zu € 200,- sparen.

 

Dieser Artikel wurde am 09.04.2024 erstellt.

Bildquelle: Shutterstock, iStock

 

Verwendete Quellen:

allianz.at: Balkonkraftwerk in Österreich: Worauf muss ich achten?

konsument.at: Balkonkraftwerk Österreich: Solaranlage zum Einstecken

gasag.de: Lohnt sich ein Balkonkraftwerk? Wann sich Mini-PV-Anlagen rechnen

 

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