08.11.2023 ‐ Eventnachbericht

Industrie- und Zukunftsforum 2023 in Salzburg

"Bessere Gesundheit für alle dank Innovation": Thomas Schinecker, CEO der Roche-Gruppe, begeisterte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Industrie- und Zukunftsforums im Hangar-7 in Salzburg mit einem spannenden Vortrag.

Im Bild v.l.n.r.: Peter Unterkofler (Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg), SN-Geschäftsführer Martin Hagenstein, Thomas Schinecker (CEO Roche-Gruppe), Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger, Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Fotoquelle: Salzburger Nachrichten/Kolarik

 

Industrie- und Zukunftsforum 2023

 

Bildergalerie:

Die Oberbank, die Industriellenvereinigung Salzburg und die "Salzburger Nachrichten" luden am Dienstagabend zum Industrie- und Zukunftsforum in den Hangar-7 in Salzburg ein. "Bessere Gesundheit für alle dank Innovation" - so lautete der aktuelle Titel zum Vortrag von Thomas Schinecker, CEO der Roche-Gruppe. Das Unternehmen gehört mit 100.000 Mitarbeitern und mehr als 60 Milliarden Schweizer Franken Umsatz zu den größten Pharmakonzernen der Welt. Der 48-jährige Schinecker hat in Salzburg und New York studiert. Das Unternehmen führt 32 Medikamente, die auf der Liste der WHO als unentbehrlich eingestuft werden.

 

"Im Euro-Raum sollte der Zinsgipfel jetzt erreicht sein, wir gehen davon aus, dass die Zinsen ein längeres Plateau bilden werden, das heißt, länger auf dem aktuellen Niveau bleiben. Erste Zinssenkungen erwarten wir rund um die Jahresmitte 2024. Die Zinssenkungen werden voraussichtlich sehr behutsam erfolgen, da die Inflation noch nicht im Korridor ist. Ein erster Schritt nach unten wird noch keine großartige Auswirkung haben, sorgt aber für Erleichterung und Zuversicht.

 

Zinserwartungen und Wirtschaftsausblick

"Für uns als Bank ist die Kreditnachfrage der wichtigste Konjunkturindikator. Wir verzeichnen Kreditwachstum, auch wenn sich die Nachfrage nach Investitionsfinanzierungen abschwächt, insbesondere die großen Unternehmen halten an ihren Investitionsplänen fest. Finanzierungen sind von Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeitsthemen getragen. Das Kreditrisiko steigt auch bei uns, ist aber immer noch auf sehr überschaubarem Niveau. Es macht sich jetzt bezahlt, dass die Unternehmen in den vergangenen Jahren seit der Finanzkrise viel Eigenkapital aufgebaut und strategische Liquiditätsreserven angelegt haben!", sagte Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger.

 

Rund 300 Gäste besuchten diese hochkarätige Veranstaltung im Hangar-7 in Salzburg - die Moderation übernahm erneut SN-Chefredakteur Manfred Perterer. Die zahlreiche Prominenz aus Politik und Wirtschaft ließ sich den Top-Event natürlich ebenfalls nicht entgehen. Darunter waren Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner, Marianne und Theodor Kusejko (SIGMATEK GmbH & Co KG), Uwe Tilzen (Siemens Aktiengesellschaft Österreich), Günter und Stefan Kuhn (Kuhn Baumaschinen GmbH), Peter und Helene Malata (W&H Dentalwerk Bürmoos GmbH), Cornelius, Matthias und Adrian Geislinger (Geislinger GmbH), Hans R. Kappacher (eurofunk Kappacher GmbH) sowie Rudolf Weinberger (RUDOLF WEINBERGER HOLDING GmbH).

 

Prognosen und Herausforderungen der Industrie

"Aktuelle Prognosen zeigen eine Rezession in der Industrie und Gesamtwirtschaft. Eine ,toxische Mischung' aus internationalen und nationalen Einflussfaktoren drückt massiv auf die Stimmung. Gezielte, investitionsfördernde Maßnahmen wären nun dringend notwendig für einen Aufschwung im Jahr 2024.

 

Die Rezession trifft uns schneller als erwartet: Denn eigentlich wäre nach Covid ein längerer Aufschwung angesagt gewesen. Tatsächlich ist das reale BIP um 0,8% zurückgegangen.

 

Ideologische Debatten über neue Steuern, die Reduktion der Arbeitszeit oder eine unverhältnismäßige Lohnrunde verursachen eine Tendenz zur Investitionszurückhaltung. Durch eine Neuauflage der bereits bewährten Investitionsprämie könnte das Konjunkturtief rascher überwunden werden.

 

Die Rückkehr zum Wachstum wird erst im dritten Quartal 2024 erwartet. Die Talsohle des Abschwungs ist zwar näher gerückt, dürfte aber noch nicht erreicht sein", so Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg.

 

Quelle: Salzburger Nachrichten, 07.11.2023