02.10.2023 ‐ Eventnachbericht

Wanderung unter Baumkronen und zum Jungfrauenstein

5.000 Bewegungshungrige nahmen am Sonntag, den 1. Oktober 2023 die 18 Kilometer der Panorama-Wanderung in Kopfing in Angriff, auch um eines der interessantesten Naturdenkmäler unseres Landes zu bestaunen.

„Waldbaden“ und Blicke ins Land

Ausgangspunkt der dritten Tour von „Lust aufs Wandern“ unter der Schirmherrschaft von Oberbank-Direktor Martin Seiter bildete der Parkplatz beim Baumkronenweg. Sie führte vorerst bei idealem Wanderwetter durch die Ortschaft Wollmannsdorf und präsentierte sich anschließend abwechslungsreich mit schattigen Wäldern, murmelnden Bächen und Wiesen. Besonders tiefenentspannend wirkte der Hochwald „Götzenberg“ und wiederum herzerweiternd die Sicht auf das Ortszentrum von Kopfing beim Waldausgang.

 

Leibliches Wohl und heilendes Wasser

Nach der ersten Labstelle nach 3,5 Kilometern gelangten die Teilnehmer:innen mit frischen Kräften über einen Wiesenweg und über den Beckenbach zur „Glatzböck Mühle“. Die leicht ansteigende Strecke kostete zwar nicht viel Energie, die Feuerwehr in Engertsberg sah es aber trotzdem als ihre Pflicht, für weiteren Nahrungs-Nachschub zu sorgen. Erquickend empfand man hier auch die Panoramen des Alpenvorlands und später von einem Höhenrücken aus den Blick auf die Wallfahrtskirche Maria Bründl. Das Gotteshaus erreichte die Wanderschar samt dem danebengelegenen Bründlwirt nach nur einem weiteren Kilometer. Die kleine Kirche wird heute für Hochzeiten und Taufen in Anspruch genommen. Durch ein Waldstück und entlang eines Kreuzweges gelangten die Wanderfreunde nach Rasdorf, zur Mittagsrast der Veranstaltung. Die örtliche Trachtenmusikkapelle Kopfing empfing nicht nur mit Schmankerln wie Schnitzelsemmeln, Surbratl, Grillkartoffeln und Käsespätzle, sondern hob die gute Stimmung zusätzlich mit zünftigen Klängen.

 

Alte Grenze zwischen Bayern und Österreich

Schöne Waldwege leiteten alsbald zum „Jungfrauenstein“, einem der spektakulärsten Naturdenkmäler Oberösterreichs. Hier stoßen nicht nur die Gemeinden Natternbach, St. Aegidi und Kopfing aneinander; an diesem Punkt übten auch die alten Landgerichte Peuerbach, Schärding und Vichtenstein ihr Amt aus. Vor allem befand sich an dieser Stelle viele Jahrhunderte lang die Grenze zwischen Österreich und Bayern, wie ein Grenzstein aus dem Jahre 1691 heute noch bezeugt.

 

Sphinx aus Granit

Der „Jungfrauenstein“ als Opferstein ist immer noch fest im Gedächtnis der Einheimischen verankert. Der obere Teil dieser felsigen Skulptur, die wie eine Sphinx wirkt, ist als so genannter „Wackelstein“ mit nur einer Hand zu bewegen, allerdings auch mit mannigfacher Anstrengung nicht aus seiner Position zu rücken. Seltsame Geschichten kursieren um dieses rätselhafte Gebilde, wie diejenige ihrer Entstehung: Drei riesenhafte Jungfrauen sollen den „Jungfrauenstein“ in ihrem Fürtuch, in ihrer Schürze, getragen haben, bis sie ihn an diesem Punkt fallen ließen.

 

Naturerlebnis 15 Meter über dem Waldboden

Im letzten Streckenabschnitt verlief der Weg nahe dem Baumkronenweg, der mit einem Kilometer als die längste derartige Holzkonstruktion weltweit gilt. Etliche der Teilnehmer:innen fanden noch Zeit und Muße, den Wald auf über 30 Erlebnisstationen in luftiger Höhe zu erkunden und seine wohltuende Flora und Fauna noch länger auf sich wirken zu lassen. Manche erkundeten auch noch das Ortszentrum von Kopfing samt attraktivem Kulturhaus und Kulturpark.

Nochmals zur Erinnerung: Wer alle vier Touren der Wanderserie bewältigt, dem winkt die Chance auf eine Wanderausrüstung im Wert von 1.000 Euro.