3 Banken-Streit: Neuerlicher Rückschlag für die UniCredit

Der seit über vier Jahren laufende Versuch der italienischen UniCredit, in einer beispiellosen Gerichtsschlacht quer durch ganz Österreich die 3 Banken (Oberbank, BTV und BKS) unter ihre Kontrolle zu bekommen, ist nun auch vor der Übernahmekommission gescheitert.

Nachdem bereits der Oberste Gerichtshof vor kurzem in einer Grundsatzentscheidung alle zentralen Vorwürfe der UniCredit gegen die bestehende Ringbeteiligung der 3 Banken für unberechtigt erklärt hat, lässt nun auch die Übernahmekommission die UniCredit abblitzen.

Diese wurde von der UniCredit parallel zu den ganzen Gerichtsverfahren angerufen, um vielleicht dort zu erreichen, was sie will: Dass den bei Oberbank, BKS und BTV jeweils zum Schutz vor einer Übernahme durch die UniCredit eingerichteten Syndikaten kein Stimmrecht in den Hauptversammlungen der 3 Banken zusteht. In diesem Fall hätte die UniCredit als größter Einzelaktionär in allen Hauptversammlungen das Sagen und könnte die 3 Banken übernehmen. Damit würden nicht nur erfolgreiche Mitbewerber beseitigt, sondern mit den hervorragenden Zahlen der 3 Banken auch die eigenen Zahlen der UniCredit aufgebessert.

Ob die UniCredit auch gegen den nun vorliegenden Bescheid der Übernahmekommission alle Instanzen ausschöpfen wird, ist abzuwarten. Zuletzt hat sie nach der herben und kostspieligen Niederlage vor dem Obersten Gerichtshof zwei weitere Klagen zurückgezogen – allein an Gerichtsgebühren musste die UniCredit dafür über 12 Millionen Euro zahlen. Bei den 3 Banken glaubt man jedenfalls noch nicht an eine Entspannung.

Generaldirektor Dr. Franz Gasselsberger:

Außer Spesen nichts gewesen. Das ist die Bilanz der UniCredit in diesem Streit. Und trotzdem haben bislang weder die ganzen gerichtlichen Niederlagen noch die enormen Kosten die UniCredit zum Umdenken gebracht. Bis jetzt hat die UniCredit kein Verfahren und kein Rechtsmittel ausgelassen. Wir haben also Grund, weiterhin skeptisch zu bleiben.

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