08.03.2024 ‐ Eventnachbericht

Donau-Forum im Weltfrauen-Takt

Gleich mehrfach gab das weibliche Geschlecht am Internationalen Frauentag im Veranstaltungssaal der Oberbank den Ton an. Das Quintett „FRAUstria 3“ begeisterte dabei das zahlreich erschienene Publikum.

Im Bild (v.l.n.r): Mag. Christine Haberlander, Mag. Silvia Schneider, Lisa Sigl, Mag. Isabella Lehner, MBA; Foto: Eric Krügl

 

Handeln statt reden

Laut Generaldirektor Franz Gasselsberger verleiten Anlässe wie der internationale Frauentag dazu, es nur bei Lippenbekenntnissen zur Frauengleichberechtigung zu belassen. Aber hat sich die Einstellung der Gesellschaft geändert und ist Entscheidendes umgesetzt worden? Die Oberbank nehme hier doch eine Vorreiterrolle ein: Sie habe nicht nur seit Längerem Maßnahmen wie Karenzplanung, Wiedereinstieg oder Väterkarenz vorzuweisen, sondern auch eine verpflichtende Frauenführungs-Quote eingeführt. Ziel dabei ist, Führungspositionen bis 2030 zu 40 Prozent mit Frauen zu besetzen. Das vorläufige Ergebnis: Mit Isabella Lehner hat es die erste Mitarbeiternehmerin in den Vorstand der Oberbank geschafft. Die dadurch entstandene Vorbildwirkung sei enorm. Es gäbe aber immer noch viel zu tun, wie der Gastgeber betonte:

Die Damen sind von der Familienarbeit zu entlasten und ihnen ist auch vor Augen zu führen, auf wieviel Lebenseinkommen und Pension sie bei permanenter Teilzeitbeschäftigung verzichten, aber auch, wieviel wirtschaftliche Unabhängigkeit sie durch mehr Arbeit erreichen könnten.

Alexandra Halouska, Chefredakteurin des Eventpartners OÖ Krone, berichtete, dass ihr Medium zahlreiche weibliche Vorbilder wie zum Beispiel eine Kickbox-Weltmeisterin oder eine Militärärztin vor den Vorhang hole. Sie wies auch auf Artikel über Femizide hin, die signalisieren sollen: „Frauen schützen, nicht nur unterstützen!“

 

Talk mit Appellcharakter

In der anschließenden Gesprächsrunde unter der Moderation von Silvia Schneider hatte Isabella Lehner, Vorstandsdirektorin der Oberbank für Nachhaltigkeit und Digitalisierung, für Frauen in der Arbeitswelt wertvolle Tipps parat: Sie sollten mutig und offen sein, sich aus der Komfortzone wagen und die persönliche Leistung sichtbar machen. Außerdem gelte es, Gelegenheiten wie den internationalen Frauentag zu nutzen, die eigenen Erfolge zu feiern. Christine Haberlander, OÖ Landeshauptmann-Stellvertreterin, nannte drei Themen für ihr Ressort: den Ausbau von Beratungsstellen bzw. Gewaltschutzzentren, Forcierung der Kinderbetreuung, die 47 Wochen im Jahr und nachmittags in Anspruch zu nehmen sind, und die Förderung von Frauen, die als Vorbilder Orientierung geben. Lisa Sigl, stellvertretende Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, verwies stolz auf 40.000 weibliche Kammer-Mitglieder, wobei jeder zweite Unternehmer weiblich sei. Die große Stärke ihrer Organisation sei die Entwicklung von Netzwerken, bei denen reger Austausch stattfinde und sich immer wieder Kooperationen ergeben. Der Schwerpunkt liege 2024 auf Unternehmerinnen, die Betriebe als Nachfolgerinnen übernommen haben oder übernehmen werden.

 

FRAUstria 3 als Höhepunkt

Drei Sterne der Musikbranche, die Schick Sisters, Monika Ballwein und „Die Mayerin“, sorgten mit internationalen Evergreens, Austropop-Schlagern und Eigenkompositionen für eine vibrierende Atmosphäre im Veranstaltungssaal der Oberbank. „I’m so excited“ oder „Fire“ von den Pointer Sisters ließen die Fünf in fetzig-lässiger Manier vom Stapel. „Coming Home“ trug Ballwein mit ihrer betörenden Soul- und Jazzstimme vor, sportlich-fröhlich klang „Die Ersten“ von der Singersong-Writerin „Die Mayerin“. Die Schick Sisters wiederum präsentierten ihren Song „Big Waves“ furios mit Bassgeige, Violine und Gitarre. Die stimmliche Beteiligung des Publikums nahm bei den immer wieder eingestreuten Gassenhauern von Austropop-Größen, allen voran Rainhard Fendrich, immer epidemischere Formen an: So beim vertonten Liebes- und Treueschwur „Weus´d a Herz hast wia a Bergwerk“, bei der heimlichen Bundeshymne „I‘m from Austria“ oder bei der Hommage an die Altvorderen, „Großvota“ von STS. Bei „Life Is Life“ von Opus ging schließlich das gesamte mitschunkelnde Auditorium in Standing Ovations über.