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Ökologische Baustoffe – Teil 1 der Serie „Nachhaltiges Bauen“

Häuser werden für die Zukunft gebaut. Während eine defekte Waschmaschine nach einigen Jahren durch ein neues Gerät ersetzt werden kann, ist das bei einem Haus weder möglich noch sinnvoll – denn Energie, Rohstoffe und Ressourcen werden knapper und teurer. Gute Gründe, sich Gedanken über nachhaltiges Bauen oder Renovieren zu machen.

 

Mit einem Überblick über ökologische Baustoffe starten wir nun eine Artikel-Serie zum „nachhaltigen Bauen“.

 

 

Was ist nachhaltiges Bauen?

Beim nachhaltigen Bauen wird der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet – vom Bau über die Nutzung bis hin zum Rückbau. Die gesamte Planung ist dabei auf ökologische Aspekte wie die richtige Materialwahl, aber auch ökonomische Aspekte wie Betriebskosten und soziokulturelle Aspekte wie die Auswirkungen auf die Bevölkerung von Belang.

Ein großer Anteil des nachhaltigen Bauens befasst sich mit der Minimierung des Energieverbrauchs. Hier lässt sich mit relativ wenig Einsatz viel bewirken. Grünes Bauen heißt auch immer, Einflussfaktoren zu optimieren – das können Materialien ebenso sein wie Prozesse und Technik, aber auch die Bewahrung von Naturflächen. Der gemeinsame Nutzen: der Wohnkomfort verbessert sich und langfristig werden Kosten gespart.

 

 

Wie nachhaltig ein Haus ist, hängt wesentlich von der Wahl der richtigen Baustoffe ab.

Wer nur die Wände streichen oder ein Zimmer herrichten will, hat es mit einer überschaubaren Zahl von Materialien zu tun. Häuselbauer haben es da schon schwieriger.

 

Ganz wichtig: Verwenden Sie nur Naturbaustoffe sowie umweltfreundlich hergestellte und wiederverwertbare Bauteile. Achten Sie beim nachhaltigen Bauen oder Renovieren auf folgende Punkte:

 

  • Herstellung, Transport und Entsorgung sind energie- und schadstoffarm.
  • Das Material ist recycelt, recyclefähig oder kann gut repariert werden.
  • Das Material ist regional verfügbar.
  • Das Material ist aus einem nachwachsenden Rohstoff.
  • Verzichten Sie auf Schadstoffe.

 

Besonders beliebt sind beim nachhaltigen Bauen ökologische Dämmstoffe wie Jute oder Hanf. Aber auch Holz, Lehm und Naturfarben auf Pflanzenbasis, aus Kalk oder Kasein werden gerne eingesetzt. Vermeiden Sie Lacke, Kunststoffe auf Rohölbasis und Dämmwolle. Prüf- und Gütesiegel  geben Hilfestellungen zur Auswahl von nachhaltigen Baustoffen.

 

Vor allem bei voluminösen und schweren Baustoffen wie Holz, Ziegel und Steine gilt: Je kürzer der Transportweg ist, desto besser wird die Umweltbilanz des Gebäudes. Regionale Hersteller und Händler sind beim ökologischen Bauen die optimalen Ansprechpartner. Wer die ökologische Bauweise strikt fördern möchte, wählt am besten Hersteller- und Händlerfirmen, die ausschließlich nachhaltige Baustoffe verkaufen.

 

 

Trockenbaustoffe

Der Trockenbau ist eine der wichtigsten Bauweisen beim Innenausbau. Neben den gängigen Trockenbaustoffen wie Gipskartonplatten und Gipsfaserplatten gibt es hier ökologisch sinnvolle Alternativen:

 

  • Die Strohbauplatte besteht aus hoch verdichtetem Getreidestroh und zeichnet sich durch gute Schallschutz- und Wärmedämmeigenschaften aus. Zudem können die Platten einfach verarbeitet werden.
     
  • Die Lehmbauplatte stellt eine Neuentwicklung im Trockenbau dar und ermöglicht es nun den bauphysikalisch und baubiologisch so interessanten Baustoff Lehm universell einzusetzen. Lehmplatten weisen sehr gute Schallschutzeigenschaften auf. Ferner wirken sie regulierend auf Feuchtigkeit und ihre Oberfläche wird als "warm" empfunden. Eine weitere Eigenschaft ist ihre Fähigkeit Geruch zu absorbieren und Strahlung abzuschirmen.
     
  • Werden Holzspäne mit einer mineralischen Bindemittelschicht ummantelt, ergänzen sich die positiven Eigenschaften von Holz und Stein zu einer dauerhaften und stabilen Trockenschüttung, die trotz des Verzichts auf chemische Zusatzstoffe dauerhaft und resistent gegen Schimmel und Fäulnis bleibt. 

 

Trockenbaustroffe

 

 

Nachhaltig Bauen mit ökologischer Dämmung

Angesichts stetig steigender Energiepreise ist das Thema Wärmedämmung aktueller denn je. Bei der Wahl der richtigen Wärmedämmung spielen Naturdämmstoffe eine immer größere Rolle. Denn diese sind wasserdampfdurchlässig und weisen damit deutliche Vorteile gegenüber konventionellen Wärmedämmstoffen auf. Ihre Dämmwerte und Schallschutz sind gut, zudem sind sie energiesparend hergestellt. Außerdem sind sie unbedenklich für Mensch und Umwelt – egal ob beim Verbauen, der Nutzung und später bei der Entsorgung oder dem Recycling. Viele natürliche Dämmstoffe sorgen beim nachhaltigen Bauen zudem für ein gutes Raumklima, da sie einen hohen Anteil an Feuchtigkeit aufnehmen und sogar Schimmel vermeiden. Achten Sie bei Dämmstoffen immer auf den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert).

 

 

Nachhaltige Dämmstoffe im Überblick

  • Holzfasern: Holz ist ein regionaler, nachwachsender Rohstoff und hat kurze Transportwege. Es ist feuchtigkeitsregulierend, hat gute Wärmedämm- und Schallschutzwerte und kann auch als Putzträger für Wärmebundsysteme genutzt werden. Die Herstellung von Holzfaserplatten ist jedoch mit viel Energie verbunden.
     
  • Hanffasern: Hanf besitzt ähnlich gute Werte in der Wärmedämmung wie Holz und ist besonders langlebig im Vergleich zu etwa Mineralwolle. Es eignet sich allerdings nicht als Putzträger für Wärmebundsysteme.
     
  • Jutedämmung: Jute ist nicht nur sehr widerstandsfähig und resistent gegen Schimmel und Schädlinge, sondern reguliert die Luftfeuchtigkeit und besitzt sehr gute Dämmwerte. Sie ist allerdings etwas teurer als andere Naturmaterialien. Mit Hanffasern vermischt, ist sie dagegen eine beliebte und kostengünstigere Alternative.
     
  • Schilfdämmung: Schilf ist besonders resistent gegen Schimmel und Schädlinge, feuchtigkeitsregulierend und preisgünstig. Die Herstellung von Schilfdämmungen ist mit wenig Energie verbunden. Allerdings ist Schilf vergleichsweise schwer. Im Vergleich zu anderen Ökodämmungen hat Schilf etwas schlechtere Wärmedämmwerte.
     
  • Zellulosedämmung: Zellulose besteht zu bis zu 90 Prozent aus Altpapier und lässt sich gut als sogenannte Einblasdämmung verwenden. Dämmwerte sind gut; der Preis ist niedrig. Auch Schallschutz und Feuchtigkeitsregulierung überzeugen.

 

 

Fotoquelle: Shutterstock

Verwendete Quellen u.a.:

https://www.oekologisch-bauen.info/baustoffe/

https://www.umweltberatung.at/themen-bauen-bauprodukte

https://www.haus.de/bauen/nachhaltiges-bauen-ideen-zum-bauen-und-wohnen

https://www.energieinstitut.at/buerger/bauen-sanieren/oekologisch-bauen/

 

Dieser Artikel wurde am 20. Mai 2021 verfasst.

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